Innerhalb des Produktentwicklungsprozesses werden zunehmend VR-Technologien eingesetzt, um Produktprototypen in der virtuellen Realität frühzeitig zu visualisieren und zu evaluieren. Die Interaktion in der virtuellen Realität erfordert diesbezüglich neue Bedienkonzepte, da gewöhnliche Eingabemöglichkeiten wie Tastatur und Maus beim Tragen eines Head-Mounted-Displays (HMD) nicht gebrauchstauglich verwendet werden können. Alternativ kommen Gestensteuerungen oder 3D-Controller zum Einsatz, um Interaktionen in der virtuellen Realität zu ermöglichen. Da die Benutzung solcher Bedienschnittstellen neuartig ist, liegt noch keine weitgehende Standardisierung vor und Nutzer können nicht auf bereits erworbene Erfahrungen zurückgreifen. Daher ist die Gestaltung der Bedienschnittstelle ein relevanter Bereich, um die intuitive Bedienung eines VR-Softwareproduktes sicherzustellen. Zur Visualisierung der Bedienschnittstellen werden grafische Benutzeroberflächen eingesetzt, um den Nutzer die zur Verfügung stehenden Interaktionsmöglichkeiten anzuzeigen. Diese grafischen Darstellungen müssen an die Wiedergabeeigenschaften des HMDs (HTC Vive Pro) angepasst werden, um eine gebrauchstaugliche Benutzung gewährleisten zu können. Hierbei beeinflusst u.a. die Verteilung der Funktionen, die Verwendung von multimodalen Medien, die eingesetzten Schriftgrößen und -arten als auch die gestaltete Menüstruktur die Usability einer VR-Software.
Das Ziel dieser studentischen Arbeit ist es, allgemeingültige Anforderungen und Gestaltungskriterien an ein User-Interface innerhalb der virtuellen Realität zu definieren. Basis bildet eine Literaturrecherche hinsichtlich der Mensch-Technik-Interaktion, allgemeinen Grundlagen der virtuellen Realität und der gebrauchstauglichen Gestaltung von User-Interfaces in der virtuellen Realität. Anschließend sollen verschiedene Gestaltungslösungen für eine bereits bestehende VR-Applikation entworfen und im Rahmen einer Nutzerstudie evaluiert werden. Abschließend sollen Empfehlungen und Kriterien hinsichtlich der Gestaltung von User-Interfaces in der virtuellen Realität definiert werden, um eine gebrauchstaugliche Benutzung zu gewährleisten.
