TU Chemnitz Forschung Projekte Fahrstilmodellierung im hochautomatisierten Fahren auf Basis der Fahrer-Fahrzeug-Interkation

Fahrstilmodellierung im hochautomatisierten Fahren auf Basis der Fahrer-Fahrzeug-Interkation

Fahrstilmodellierung im hochautomatisierten Fahren auf Basis der Fahrer-Fahrzeug-Interkation

Finanzierung
BMBF (16SV7119)
Projektpartner
Professur Allgemeine und Arbeitspsychologie, TU ChemnitzProfessur für Nachrichtentechnik, TU Chemnitz
Projektlaufzeit
Februar, 2013 bis Januar, 2016

Motivation und Zielstellung


Hochautomatisiertes Autofahren eröffnet neue Möglichkeiten des Zugangs und Erhalts individueller Mobilität für alle Altersgruppen. Die damit einhergehende Veränderung der Fahrerrolle vom aktiven Lenker zum zunehmend passiven Systemüberwacher wirft neue Fragen der Mensch-Technik-Interaktion auf. DriveMe fokussiert auf einen grundlegenden Aspekt dieser Thematik: Wie kann auf Basis der manuellen Fahrweise ein individuell angepasster automatisierter Fahrstil modelliert werden, der als angenehm erlebt wird? Eine als komfortabel erlebte Fahrweise stellt eine Grundbedingung für die breite Akzeptanz automatisierten Fahrens dar. In DriveMe wird dieses Forschungsthema in zwei Teilstudien im Fahrsimulator und in Form von Realfahrten auf der Teststrecke der TU Chemnitz adressiert. Die gewonnenen Erkenntnisse und Visionen der Umsetzung werden in einem Workshop mit Experten und Vertretern der Industrie diskutiert. Ziel dieses wissenschaftlichen Vorprojekts ist es, (1) Unterschiede im Erleben einer Fahrt als aktiv Fahrender, Beifahrer und „Passagier auf dem Fahrersitz“ aufzuzeigen und zu erklären, (2) reelle Fahrparameter aus einer Fahrsimulatorstudie abzuleiten, um Hinweise für die Parametrisierung einer als angenehm erlebten automatisierten Fahrt zu liefern und (3) Modelle für den Transfer der Parameter vom eigenen Fahrstil zum optimalen automatisierten Fahrstil zu entwickeln.

Vorgehensweise


  • Zweistufige Fahrsimulatorstudie mit anschließender Realfahrtstudie auf dem Sachsenring Hohenstein-Ernstthal
  • Expertenfokusgruppe zur Fragstellung, inwieweit sich die im Projekt entwickelte Methodik der Transformation des Fahrerverhaltens auf Basis der individuellen Mensch-Maschine-Interaktion zur allgemeinen und situationsspezifischen Verbesserung des Verhaltens von automatisierten Fahrzeugen eignet

 
Instrumente:

  • Fragebögen
  • Fahrsimulator mit Handregler zur kontinuierlichen Messung des Fahrkomforts
  • Teilautonomes Fahrzeug mit automatisierter Längsregelung
  • Expertenfokusgruppe

Ergebnisse


Die Ergebnisse zeigen, dass hochautomatisiertes Fahren den Fahrkomfort beider Altersgruppen verbessert, jedoch den Fahrspaß für jüngere Fahrer zumindest ohne die Möglichkeit zu Nebentätigkeiten verringert. Fahrer aller Altersgruppen präferieren einen automatisierten Fahrstil, der eher dem typischen Fahrstil eines jüngeren Fahrers entspricht. Diese Ergebnisse verdeutlichen den positiven Effekt der Automatisierung auf das Fahrerleben sowie die Modifizierbarkeit dieses Erlebens über den Fahrstil. Weitere Ergebnisse siehe Veröffentlichungen.

Kontakt


Konferenzbeiträge


Scherer, S., Schubert, D., Dettmann, A., Hartwich, F., & Bullinger, A. C. (2016, November 08-09). Wie will der "Fahrer" automatisiert gefahren werden? Überprüfung verschiedener Fahrstile hinsichtlich des Komforterlebens. [TALK]., Wolfsburg,

Scherer, S., Jentsch, M., Hartwich, F., & Bullinger, A. C. (2015, May 07-08). Modelling individual driving styles in highly automated driving. [Poster presentation]., Chemnitz,

Scherer, S., Dettmann, A., Hartwich, F., Pech, T., Bullinger, A. C., & Wanielik, G. (2015, November 25-26). How the driver wants to be driven - Modelling driving styles in highly automated driving. [TALK]., München,

Hartwich, F., Beggiato, M., Dettmann, A., & Krems, J.F. (2015, November 10-11). Drive me Comfortable: Individual Customized Automated Driving Styles for Younger and Older Drivers. [TALK]., Braunschweig,