| Playfair-Chiffre | Moderne Chiffren |
Der Begriff der perfekten Sicherheit wurde von Shannon eingeführt. Shannons Idee bei perfekt sicheren Kryptosystemen war, dass ein Angreifer Oskar aus einem empfangenen Chiffrat
keinerlei Rückschlüsse auf den zugehörigen Klartext ziehen kann.
Wir nehmen an, dass die Klartexte
gemäß einer Wahrscheinlichkeitsverteilung
auftreten. Analoges gilt für die verwendeten Schlüssel
gemäß einer Wahrscheinlichkeitsverteilung
. Dann gilt für den Empfang eines bestimmten Chiffrats
:
da Klartext und Schlüssel unabhängig voneinander gewählt werden, wobei
die Chiffrierfunktion ist.
Definition 1 (perfekt sicheres Kryptosystem)
Das eben vorgestellte Kryptosystem heißt perfekt sicher, wenn für alle Paare
mit
gilt
.
In perfekt sicheren Systemen ist also bei Vorliegen des Chiffrats
jeder Klartext genauso wahrscheinlich wie er ohne Vorliegen des Chiffrats ist, das heißt, der Gegner erhält aus
keine Information über den zugehörigen Klartext.
Beispiel 2
Sei
,
und
. Weiter sei
mit
und
, sowie
. Für die Verschlüsselungsfunktion
gelte
sowie
. Weiter ist
und
, sowie
und
. Das System ist also nicht perfekt sicher.
Satz 3
Ein perfekt sicheres kryptographisches System hat mindestens soviele Schlüssel wie es Klartexte mit positiver Wahrscheinlichkeit hat.
Beweis Sei
ein Chiffrat mit
, und
ein Klartext mit
. Dann gilt wegen der perfekten Sicherheit
, also existiert ein Schlüssel
mit
. Wegen der Injektivität von
sind die gefundenen Schlüssel paarweise verschieden.
Satz 4
Sei
und
für jeden Klartext
. Das Kryptosystem ist perfekt sicher genau dann, wenn die Wahrscheinlichkeitsverteilung
auf der Schlüsselmenge
die Gleichverteilung ist und für jedes Paar
genau ein Schlüssel
mit
existiert.
Beweis Angenommen, das System habe perfekte Sicherheit. Dann gibt es zu jedem Klartext
und für jedes Chiffrat
einen Schlüssel
mit
, da ansonsten
gelten würde. Mit
folgt die Eindeutigkeit des Schlüssels
.
Sei nun ein Chiffrat
gegeben. Für einen beliebigen Klartext
sei
der Schlüssel mit
. Dann gilt nach dem Bayesschen Satz:
folgt sofort
unabhängig von
. Da für jeden Schlüssel
ein Klartext
existiert mit
, folgt Gleichverteilung auf
.
Angenommen nun, auf
liege Gleichverteilung vor und für alle Paare
gibt es genau einen Schlüssel
mit
. Dann gilt
Hill-Chiffre sind nicht perfekt sicher, da Nullvektoren immer zu Nullvektoren verschlüsselt werden. Für
gilt daher
und
bei Gleichverteilung der Nachrichten in
.