Thema:
2.1 Therapie psychischer Störungen im Erwachsenenalter
Leitung:
Prof. Dr. Eva-Lotta Brakemeier (Uni Marburg)
Prof. Svenja Taubner (Universitätsklinikum Heidelberg)
Dr. Eckhard Roediger
Präsentationsart:
Symposium
Dauer:
90 Minuten
Dieses ‚Meet-the-Experts in practice’ Symposium verfolgt das Ziel, moderne Psychotherapien anhand einer konkreten Therapiesituation praxisnah vorzustellen, um Gemeinsamkeiten und Unterschiede zu diskutieren. Dafür wurde als interaktionelle Situation der Umgang mit der Basisemotion Wut gewählt. Wut kann als eines der stärksten, unangenehmsten und destruktivsten menschlichen Gefühle angesehen werden und gilt als ein zentrales Problemfeld in der Entwicklung und Aufrechterhaltung von psychischen Störungen wie Persönlichkeitsstörungen oder (chronischen) Depression. Insbesondere das Ausagieren unkontrollierter Wut hat für Patienen i.d.R erhebliche interpersonelle und ggf. auch strafrechtliche Konsequenzen. Wenn Patienten ihre Wut unkontrolliert in der Psychotherapie dem Therapeuten offenbaren, bietet dies – abgesehen von möglicher erster Verunsicherung des Therapeuten – auch Chancen für den psychotherapeutischen Prozess. Um konkret Umgangsweisen mit unkontrollierter Wut zu demonstrieren, wurden folgende drei Psychotherapien gewählt: 1) die Mentalisierungsbasierte Therapie (MBT) vorgestellt durch Svenja Taubner, 2) die Schematherapie (ST) vorgestellt durch Eckhard Rödiger, 3) das Cognitive Behavioral Analysis System of Psychotherapy (CBASP) vorgestellt durch Eva-Lotta Brakemeier. Diese Psychotherapien vereint, dass sie alle die Kindheit bzw. (traumatisierende) Erlebnisse aus der Kindheit als zentral für die Entstehung von psychischen Störungen (und somit auch Emotionen) ansehen. In der konkreten Umsetzung unterscheiden sie sich jedoch teilweise erheblich. Um den Workshop praxisnah und lebendig zu gestalten, wird der Umgang mit unkontrollierter Wut jeweils an einem konkreten Patientenbeispiel durch Live-Rollenspiele mit einem Schauspiel-Patienten dargestellt. Anschließend erhalten die Referenten die Möglichkeit, die entsprechende Psychotherapie und das gezeigte therapeutische Verhalten zu erläutern. Abschließend erfolgt eine moderierte Diskussion bzgl. des Vergleichs der drei Psychotherapien mit allen ReferentInnen, dem Schauspielpatienten und dem Publikum.