Autor:
Naema Gabriel | Germany
Der Workshop richtet sich an Erwachsene, die mit Kindern von psychisch kranken Elternteilen zu tun haben:
Professionelle (Ärzte, Therapeuten, Sozialarbeiter, Lehrer) und
Angehörige der Kinder (auch die Elternteile mit Erkrankung)
Ziel des Workshops
Erwachsene sensibilisieren für die Anzeichen von Parentifizierung (unbewußte Übernahme der Elternrolle für ein erkranktes Elternteil) bei Kindern. Unterscheiden lernen zwischen den Strategien, die das Kind entwickelt hat, um diese Rolle noch besser zu erfüllen und anderen Mechanismen, die dem Kind helfen, sich selbst zu entwickeln. Den echten Bedürfnissen von parentifizierten Kindern auf die Spur kommen.
Anleitung
Naema Gabriel, Jahrgang 1974, Autorin und Illustratorin der Graphic Novel SINUS und erwachsene Tochter einer bipolar erkrankten alleinerziehenden Mutter.
Der Workshop findet statt im Anschluss an die Lesung aus SINUS und die darauffolgende Diskussion (evtl. kommen in der Diskussion bereits Fragen, Vorschläge oder Geschichten aus der Praxis zur Sprache, die dann im Workshop vertieft werden können)
Ablauf
Vorstellungsrunde (Methode abhängig von der Teilnehmerzahl)
Vorstellung der Fragestellung für die Gruppenarbeit
Prämisse: parentifizierte Kinder sind oft auffällig unauffällig. Oft liegt der Fokus der Aufmerksamkeit des sozialen und professionellen Umfelds auf dem erkrankten Elterteil oder einem Geschwisterkind, das offensichtlichere Probleme hat. Weil das parentifizierte Kind oft vernünftig und reif für sein Alter wirkt, wird es leicht übersehen. Beim Versuch, einem parentifizierten Kind zu helfen, kann es passieren, dass man es in seiner Rolle nur noch mehr stabilisiert.
Fragestellung:
Woran erkenne ich ein parentifiziertes Kind?
Wie kann ich ein parentifiziertes Kind echt und langfristig entlasten?
Wie stärke ich ein parentifiziertes Kind in seiner eigenen Entwicklung?
Wo liegt das kreative Potential des Kindes?
Gruppenarbeit
Aufteilung in Gruppen, so dass in jeder Gruppe eine gute Mischung aus Betroffenen, Angehörigen und Professionellen entsteht.
Nochmal stellen sich die Teilnehmer in ihrer Gruppe vor, dann Vorstellung (anonym) eines Kindes das möglichweise in der Elternrolle ist, mit Hobbies, Vorlieben, Problemen, Auffälligkeiten.
Vorstellung des eigenen Verhältnisses zu dem Kind.
(Optional: „Erfinden“ eines solchen Kindes)
Arbeit zu oben den genannten Fragen. Ergebnisse auf Karten notieren
Auswertung der Gruppenarbeit in der großen Runde
Zusammenfassung / Präsentation der Ergebnisse