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Chair of General Psychology and Biopsychology
research - HRV

Herzratenvariabilität

„Wenn das Herz so regelmäßig wie das Klopfen eines Spechtes oder das Tröpfeln des Regens auf dem Dach wird, wird der Patient innerhalb von 4 Tagen sterben.“

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(Wang Shu-He, 180-270 n. Chr.)

Bereits früh erkannte der chinesische Arzt Wang Shu-He, auch gänzlich ohne Zuhilfenahme moderner Technik, die außerordentliche Bedeutsamkeit der Herzratenvariabilität (HRV), auch als Herzfrequenzvariabilität bezeichnet. Diese Schwankungen der Herzrate resultieren aus der notwendigen Anpassung unseres Organismus an Umweltanforderungen. In Abhängigkeit davon ob wir essen, lernen, sitzen, liegen, Sport treiben oder Angst haben, reguliert unser Körper den Blutdruck, welcher durch einen komplexen Steuerungsprozess unter Einfluss des vegetativen Nervensystems dirigiert wird. Erst der technische Fortschritt im 20. Jahrhundert ermöglichte experimentelle und systematische Analysen der HRV, welche die Forschung in diesem Bereich in den letzten Jahren exponentiell ansteigen lies. Dieser Anstieg ist sowohl in den medizinischen (z.B. Medline) als auch in den psychologischen (z.B. PsycInfo) Datenbanken zu verzeichnen.

In der Medizin ist die Herzratenvariabilität bereits seit einigen Jahren ein verbreiteter und anerkannter Prädiktor für verschiedene koronare und Stoffwechselerkrankungen, wie z.B. Herzinsuffizienz oder Diabetes mellitus. Jedoch interessieren sich nicht nur die Mediziner, sondern auch vermehrt Psychologen für die Variabilität in unserem Herzschlag. Mittels verlässlicher Verfahren lässt sich die HRV mit diversen psychologischen Fragestellungen, vor allem im Bereich emotionaler, affektiver und kognitiver Zusammenhänge, verknüpfen.

Forschungsschwerpunkte:

Methodische Aspekte zur HRV 

  • Analyse der methodischen Standards.
  • Entwicklung von Good-Practice-Kriterien zur Erfassung der HRV in der psychologischen Forschung.
  • Die Entwicklung der HRV über die Zeit: Eine längsschnittliche Betrachtung.

Zusammenhänge zwischen der HRV und

  • Stress und Stressverarbeitung
  • chronischem Stress
  • Depression und Burnout
  • Persönlichkeitsmerkmalen
  • Leistungsmaßen
  • sportlicher Leistungsfähigkeit 

Personen

 

Bildnachweis: Kopfbild: Heart Shape von pbsbluejay