Das Radverkehrskonzept liegt dem Stadtrat vor. Die Freie Presse widmet ihm
zu Recht einen großen Artikel. Doch stets ist nur von Maßnahmen wie dem Bau von
Radverkehrsanlagen die Rede. Im Konzept finden sich aber auch Absätze wie
dieser:
Auch an Baustellen ist eine durchgängige und sichere Führung des Radverkehrs
gemäß aktuellem Stand der Technik zu gewährleisten. Die Einhaltung der entsprechenden
Regeln wird über die zuständigen Fachabteilungen im Tiefbauamt
sicher gestellt. Beauftragte Baufirmen wird eine kompakte Darstellung an die
Hand gegeben, um Informationslücken zu schließen. Jede Baustelle von mehr
als 1 Woche Dauer ist mindestens einmal bezüglich der Einhaltung zu kontrollieren.
Bei Baumaßnahmen auf dem Routennetz des Radverkehrs ist zwingend eine
Abstimmung mit dem Radverkehrsbeauftragten durchzuführen.
An der Kreuzung Gustav-Freytag-Straße/Annaberger Straße kann derzeit die Notwendigkeit
einer solchen Forderung eindrucksvoll studiert werden. Benutzungspflichtig ausgeschilderte
Radwegstücken, die den Radfahrer urplötzlich vor Sperrscheiben nebst Absperrungen stehen
lassen, säumen die Kreuzung. Aus praktisch keiner Richtung ist klar, ob und wie sich
ein Radfahrer legal verhalten soll. Praktisch alle Wegebeziehungen sind unterbrochen. Und
dieser Zustand besteht seit über zwei Wochen.
Ob solche Vorkommnisse unterbleiben, wenn das Radverkehrskonzept beschlossen ist? Da sind Zweifel
sicher berechtigt.
Die Abschnitte außerhalb des Maßnahmenkataloges haben eine erheblich größere Bedeutung
für den alltäglichen Radverkehr. Die dort enthaltenen Ziele umzusetzen, bedarf großer
Anstrengungen - und steter Kontrolle. Momentan sind wir noch weit davon entfernt.
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