Adventskalender 2019 der TU Chemnitz

Waldeslauschen – so klingt der Winterspaziergang

Wir basteln ein Hör-Memory

Zum ersten Mal begegnete uns ein Hörmemory im Kindergarten. Die Geräusche ertönten aus dem Inneren handlicher Holzwalzen. Bunte Klebepunkte auf der Unterseite jeder Walze zeigten an, ob man tatsächlich richtig ausgewählt hatte. Nicht nur die Kinder hatten Spaß an diesem Spiel – denn was zunächst einfach klingt, ist gar nicht so leicht. Was so viel Spaß macht, sollte sich doch mit einfachen Mitteln, zum Beispiel als Weihnachtsgeschenk, nachbauen lassen.

Mitbringsel aus der Natur haben wir um Glasmurmeln, Streichhölzer und Streusterne ergänzt.

Hörmaterial findet sich in jedem Haushalt (Reis, Erbsen, Perlen, Knöpfe …), aber wir Wichtel sind soviel unterwegs, dass wir bei unseren schönen Wanderungen schon so manche Erinnerungsstücke in den Hosentaschen nach Hause trugen. Kleine Steinchen, Bucheckern, Eicheln, Haselnüsse, Ast- und Rindenstücke, Beeren und Zapfen lassen sich ganz wunderbar als Ratematerial verwenden.


In den praktischen Filmdosen lassen sich z. B. auch Sämereien oder andere Dinge wasserdicht aufbewahren.

In 25 Jahren Adventskalendergeschichte hat sich in den Wichtelhaushalten natürlich auch noch anderes Material angesammelt, das wir fürs Basteln verwenden können. Blättern Sie gerne mal an den Anfang zurück. Da war Fotografieren noch ein Abenteuer – wusste man doch nicht, ob der Film im Kästchen überhaupt das Motiv in gewünschter Qualität abgebildet hatte. Und auch wenn wir damals nicht so exzessiv knipsten wie wir das heute tun, stapelten sich irgendwann die Filmdosen in der Wichtelwerkstatt. Die eignen sich hervorragend, um unsere Hörgeheimnisse zu verstecken.

Wer noch nicht so lange fotografiert, kann die kleinen Behältnisse aber auch leer im Internet und außerdem in vielen bunten Farben beziehen. Die Dosen haben den Vorteil, dass man auf die oben erwähnten Klebepunkte verzichten kann. Durch einfaches Öffnen können sich die Spieler vergewissern, dass sie ein Paar gefunden haben. Es kann auch spannend sein, vorher noch zu raten, was sich in den Dosen befindet.


In den Mulden können die Dosen nicht verrutschen.

Nun haben wir Behätnisse und Inhalt – es fehlt also noch eine Aufbewahrungsmöglichkeit, damit die Dosen nicht verloren gehen. Je nachdem, wieviel Zeit und Muse für das Basteln des Memorys vorhanden ist, kann man dafür auf Pappe oder Holz zurückgreifen. Wer sich für Holz entscheidet, wie wir das bei unserem ersten Hörmemory getan haben, kann mit einem Fostnerbohrer (32 mm) die passenden Löcher in eine eckige oder runde Platte von z. B. 15-20mm Stärke bohren. Die enstandene Lochplatte wird auf eine zweite intakte Platte gleicher Größe und Form geleimt, die dafür sorgt, dass die Dosen nicht durchrutschen und einen sicheren Stand haben. Ein passender Deckel aus Pappe schützt vor Staub.

Ohne Werkstatt oder mit weniger Zeitbudget kann aber auch ein stabiler Schuhkarton als Herberge für die Filmdosen herhalten. Die Familie lässt sich bei der Gestaltung ganz wunderbar einbeziehen und der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Unser Karton war ehemals ein Behältnis für kleine Kinderschuhe und bietet Platz für 18 stehende Filmdosen. Auch mehr oder weniger Dosen sind natürlich für so ein Memory möglich, je nachdem, wie komplex das Raten ausfallen soll. Für die Verschönerung der Schachtel haben wir uns für eine unkomplizierte Variante entschieden und sie kurzerhand deckend mit grüner Acrylfarbe bemalt.


Eine kleine Tube Acrylfarbe reicht gut für den ganzen Karton.
18 Dosen passen hier stehend hinein, 20, wenn wir sechs davon hinlegen.

Nur beim Titelbild durfte es ein bisschen mehr Aufwand sein. Die Vorbereitung und Recherche zum Besuch bei Christiane Schlüssel (siehe Türchen 9) hatte uns im Herbst inspiriert. Ringelblumen, Kerbel, Farn und Gräser fanden einen Platz zwischen den Seiten eines dicken alten Buches. Sie sind längst getrocknet und werden von uns, wie wir es in der Zipfelhauswerkstatt beobachten durften, mit verdünntem Holzleim auf ein Stück Büttenbriefpapier gebracht.


Gepresste Schätze aus dem herbstlichen Wald oder Garten.
Die fertiggestellte Verpackung

So verpackt wird am Ende nicht nur ein akustischer sondern auch ein visueller Waldspaziergang verschenkt.