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Adventskalender der TU Chemnitz 2010

Verachtet mir die Meister nicht ...


... und ehrt mir ihre Kunst. - So heißt es in Wagners "Meistersinger von Nürnberg", und so halten wir es auch im Erzgebirge - erweitern dies selbstverständlich auf die Meisterinnen.

Auch im Erzgebirge haben neben vielen fleißigen auch besonders kluge, mutige und gewitzte Menschen gewirkt, die durch Erfindungen, Entdeckungen und Unternehmertum die Lebensverhältnisse entscheidend beeinflusst haben, oder durch kunstvolles Handwerk oder künstlerische Leistungen die erzgebirgische Identität geprägt haben.

Unser heutiges Rätsel ist Wissenstest und Gedankenspiel zugleich. Wir wollen wissen, wie Sie sich mit historischen Persönlichkeiten des Erzgebirges auskennen. Nun das Fiktive: Was wäre, wenn diese Meisterinnen und Meister damals schon Kommunikationsmöglichkeiten unserer Zeit zur Verfügung gehabt hätten? Wie hätten sie diese wohl genutzt?

Viel Spaß beim Rätseln! Als Ansporn gibt es wieder kleine Preise zu gewinnen. Einsendeschluss ist der 20.12.2010 10 Uhr. Lösung und Gewinner werden am 24.12. bekannt gegeben.


Nehmen wir mal an, Prof. Clemens Winkler hätte seinerzeit schon das Usenet-News-System * nutzen können. Dann hätte er vielleicht diesen Artikel verfasst.

From: Clemens Winkler
Newsgroup: de.sci.chemie
Date: Sat, 6 Feb 1886 22:03:04 +0100
Subject: Ein neues Element: Germanium
Sehr geehrte Kollegen!

Seit einigen Monaten analysiere ich ein Mineral namens Argyrodit.
Leicht konnte ich finden, dass es zu 75 Prozent aus Silber
und 17 Prozent aus Phosphor besteht. Weiter konnte ich geringe Mengen
Eisen, Quecksilber und Zink nachweisen, die etwas mehr als ein Prozent
ausmachen. Das Problem waren die fehlenden knapp sieben Prozent,
was sollte das sein? Ich konnte zunächst ein Sulfid des Stoffes herstellen,
und heute nun gelang mir endlich der Nachweis eines neuen Elements:
ein silbriggraues, sprödes Halbmetall, dass ich Germanium (Ge)
nennen möchte, folgt es doch mit Ordnungszahl 32 dem Gallium.

Da wird der geschätzte Dimitri Mendelejew wohl staunen, dass dieses Element
so gut in die Lücke der Kohlenstoffgruppe seines Periodensystems passt.
Ich denke, es ist sehr wohl das Element, was er als Eka-Silizium
vorausgesagt hat.

Erschöpft und überglücklich
grüße ich Sie,
Clemens Winkler, Bergakademie Freiberg, Sachsen
Der Professor war wohl doch schon etwas übermüdet, als er diesen Artikel schrieb. Bei einer Angabe hat er sich vertan, was stimmt nicht?
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Verwendete Quellen werden mit der Auflösung am 24.12. bekannt gegeben.