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Adventskalender der TU Chemnitz 2003

Wanderung zur Kohlhaukuppe bei Geising


Einige bedeutende Bergbaugegenden des Erzgebirges werden von der Silberstraße nicht berührt, zum Beispiel das Gebiet um Altenberg/Geising im Osterzgebirge. Zugegeben, es liegt etwas am Rande des Erzgebirges, und zwar am südöstlichen, und von einigen Aussichtspunkten kann man Gipfel des Elbsandsteingebirges und natürlich des nahen böhmischen Erzgebirges erkennen. Landschaftlich und bergbaugeschichtlich ist die Gegend aber sehr interessant.
Ab dem 15. Jahrhundert wurde an zahlreichen Orten des Gebietes mit wechselndem Erfolg Silber, Zinn, Blei, Kupfer und Eisen abgebaut. Besondere Bedeutung hatte der erst 1991 eingestellte Zinnbergbau in Altenberg. Mehrere Besucherbergwerke und technische Denkmale erinnern an diese Zeit.

Interessant ist es aber auch, die Gegend zu erwandern und dabei ein bisschen was über die Geschichte zu erfahren. Geising, der Nachbarort von Altenberg, hat gleich zwei Aussichtsberge zu bieten: den Geising und die Kohlhaukuppe. Letztere kennen wir noch nicht und die Karte zeigt uns, dass man sich auf interessanten Wegen den eigentlich schnell zu erreichenden Gipfel nähern kann.
Wir beginnen unsere Wanderung in Geising an einem Eisenbahnviadukt über das Müglitztal, kurz nachdem die Straße aus Altenberg in die Talstraße einmündet. Vor dem Viadukt (aus Richtung Altenberg gesehen) zeigt ein Wegweiser den Altenberg gegenüberliegenden, relativ steilen, bewaldeten Hang hoch zum Leitenweg. Ein kurzer Anstieg bringt uns auf den Leitenweg, dem wir in Richtung Lauenstein folgen. Der schöne Weg bietet Aussichten auf Geising. Nach ca. 2 km erreichen wir die Straße nach Löwenhain, von der ca. 300m aufwärts der grün markierte Ortsrundweg wieder abzweigt.

Wegweiser Leitenweg
Hüttenteich

Nach einem kurzen Wegstück oberhalb eines Skihangs müssen wir durch ein Wohngebiet zum Zufahrtsträßchen zum Hüttenteich absteigen, der früher bergbautechnische Bedeutung hatte und heute Freibad ist. Wir stehen jetzt am Fuß der Kohlhaukuppe und könnten den Gipfel mit einem steilen Anstieg sicher relativ schnell erreichen. Wir wollen aber den "Begbauspuren" folgen und wählen den Weg Richtung Silberstollen. Er ist gelb markiert und führt in einem Bogen später auch zum Gipfel. Dort, wo der Weg steiler wird, kann man noch mit einem kurzen Abstecher zum Silberstollen gelangen.

Am Silberstollen

Dieser ist als Besucherbergwerk zugänglich, allerdings nicht im Winter. Einige Schautafeln liefern die nötigen Informationen. Der Eingangsbereich wird durch einen idyllischen Rastplatz ergänzt.

vereiste Äste am Weg zum Silberstollen

Zurück zum Wanderweg und nun geht es aber bergauf. Nach ca. einer halben Stunde haben wir den Gipfel erreicht (ca. 8 km ab Viadukt). Dort bietet ein Aussichtsturm bei schönem Wetter einen sicher eindrucksvollen Rundblick, bei Sturm und Nebel "nur" ein interessantes Erlebnis, besonders wenn man weiß, dass man sich in der benachbarten gemütlichen Bergbaude gleich aufwärmen und stärken kann. Besonders Knoblauch-Fans kommen hier auf ihre Kosten! (Zumindest war das im Januar 2003 so.)

vor dem Gipfel Bergbaude Aussichtsturm

Wer zuviel gegessen hat, kann sich jetzt auf verschiedenen Wegen den "Berg hinunter rollen lassen", z.B. über den schon benutzten gelb markierten Weg oder - noch kürzer - über den Brunnenweg, die in den Sommerweg münden, der nach Geising führt.

Aber eigentlich haben wir uns mit den etwa zweieinhalb Stunden, die wir bis jetzt gelaufen sind, noch nicht überanstrengt. Wir gehen auf dem Sommerweg nicht in Richtung Geising, sondern Richtung Zinnwald. Der Weg verläuft hier teilweise grenznah über freies Gelände und ist bei Nebel gar nicht so einfach zu finden! Nach ca. einer halben Stunde erreichen wir die ersten Häuser von Zinnwald. Kurz nach dem ersten Haus biegt - vor einem Bach und vor der Straße - ein unbeschilderter Weg ab, der am Bach entlang leicht talwärts führt.

Er bringt uns am Parkplatz des Besucherbergwerks "Tiefer Hilfe Gottes Stollen" auf die Straße von Zinnwald nach Geising. Am Ende des Parkplatzes gelangt man auf den Fußweg entlang des Aschergrabens. Dieser aus berbautechnischen Gründen angelegte Kunstgraben führt bis Altenberg. Der Wanderweg war aber wegen starker Hochwasserschäden Anfang des Jahres noch gesperrt!

der Aschergraben bei Zinnwald im Winter
Umgebindehaus bei Geising

Der Weg nach Geising zurück beginnt ein kurzes Stück vor der Stelle, wo wir am Parkplatz die Straße erreicht hatten. Nach einem kurzen Anstieg am Hang des Fuchshübels führt der Weg ein Stück am Berg entlang. Dann folgt ein relativ steiler Abstieg nach Geising. Am Sportplatz erreichen wir wieder den Sommerweg, der uns ins Stadzentrum führt. Bis zum Parkplatz oder der Bushaltestelle können wir noch die schönen Barock- und Fachwerkhäuser des Ortes bewundern.




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© Fotos: W. Riedel
Ursula Riedel, Die TU-Wichtel

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