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Lutherkirche Harthau


Im Süden von Chemnitz erstreckt sich entlang der Würschnitz und der Annaberger Straße der Ortsteil Harthau. Wer aus dem Erzgebirge kommt, dem fällt die Lutherkirche auf, die an der rechten Seite des Tales aufragt.

1908 wurde sie errichtet, nachdem die Harthauer Alte Kirche auf dem gegenüberliegenden Hang für den stetig wachsenden Ort zu klein geworden war.

Nach 1800 hatte in Harthau der industrielle Aufschwung mit der Erbauung von Spinnereien begonnen, und seitdem wird das Ortsbild von mehreren Fabriken geprägt, die allerdings seit der "Wende" nicht mehr betrieben werden. Gleichzeitig siedelten sich im Ort viele Fabrikarbeiter an. In den letzten Jahrzehnten ist die Einwohnerzahl wieder stark gesunken.

Die evangelische Gemeinde des Ortes hat mit ihrer großen Kirche von den Vorfahren eine Verantwortung übernommen, der sie in der Zeit nach dem 2. Weltkrieg kaum gerecht werden konnte. Die Kirche wies immer stärkere Schäden auf und sollte in den siebziger Jahren sogar aufgeben werden, da eine Erneuerung nicht möglich schien.

Aber dann wurde das Unmögliche doch wahr: In den Jahren 1982-88 konnte sie umfassend restauriert werden und glänzt nun wieder in ihrer ursprünglichen Schönheit als eine der wenigen original erhaltenen Jugendstilkirchen der Umgebung.

Die von der Firma Jehmlich (Dresden) 1908 eingebaute Orgel (restauriert 1992-96) ist mit ihrem original romantischen Klang ein beachtetes Instrument im Raum Chemnitz.

Viele Gemeindeglieder der zahlenmäßig kleinen Kirchgemeinde engagieren sich für ihre Kirche. Das reicht von Arbeitseinsätzen (über 10 000 freiwillige Arbeitsstunden während der Kirchenrestauration) bis zur Mitwirkung in Chor oder Instrumentalkreisen.

Traditionell findet am Samstag vor dem 3. Advent um 17 Uhr eine Musik im Kerzenschein statt. In diesem Jahr wird sie vom Posaunenchor der Kirchgemeinde am 12. Dez. als "Bläsermusik zum Advent" gestaltet. Am Heiligen Abend lädt die Kirchgemeinde um 16.30 Uhr zur Christvesper ein, am 1. Weihnachtstag 6 Uhr zur Christmette mit Krippenspiel.




Bauer Lindemanns Weisheit des Tages


Text: Elke Flemming, Fotos: Joachim Flemming,
Marion Riedel, Ralph Sontag, Die TU-Wichtel im Dezember 1998