Professur für Innovationsforschung und nachhaltiges Ressourcenmanagement   



























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Forschungsprojekte

Verbundvorhaben beim Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), Projektträger DLR, Themenfeld "Zukunftsfähige Arbeitsforschung"

Verbundpartner
TU-Chemnitz, Fakultät für Wirtschaftswissenschaften, Prof. Dr. Manfred F. Moldaschl (Koordination und Leitung)

Laufzeit
01.04.2002 - 31.03.2005

Bearbeiter an der TU-Chemnitz
Dr. Dirk Fischer, Dipl.-Oec.

Ziel
Das Verbundvorhaben zielt auf Theorie- und Methodenentwicklung für eine zukunftsfähige Arbeitsforschung. Forschungs- und praxisorientierte Ziele bestehen in der Entwicklung von Analyse- und Bewertungsansätzen für unterschiedliche Ressourcenarten (humanes, soziales, kulturelles und intellektuelles Kapital), die in betrieblichen Reorganisations- und Innovationsprozessen benutzt, erzeugt, oder auch vernutzt werden.

Was ist neu?
Die Innovationen des Vorhabens liegen auf zwei Ebenen. Auf der inhaltlichen Ebene wird eine ressourcentheoretische Sicht von Arbeit, Rationalisierung und betrieblicher Innovation entwickelt, die eine neue Basis für interdisziplinäre Arbeitsforschung anbietet. Zwar ist die Rede von Ressourcen und Kapitalien (z.B. Human-, Sozialkapital) allgegenwärtig, doch wird sie selten konkret und praktisch. Ferner wird der Ansatz der ökologischen Nachhaltigkeit für die sozialökonomischen Fragen der Arbeitsforschung fruchtbar gemacht.

Problemlage
Empirischer Ausgangspunkt des Vorhabens ist die mittlerweile empirisch ausreichend gestützte Beobachtung, daß bislang als „zukunftsfähig“, „modern“ und wünschenswert geltende Arbeitsformen - also relativ autonome, qualifizierte und wissensbasierte Arbeit in Gruppen und dezentralisierten Organisationen - selbst neue Probleme für die Beschäftigten wie für die Organisationen aufwerfen. In dem Maße, in dem bisherige Anregungen und Modellvorstellungen der Arbeitsforschung in die Tat umgesetzt werden, werden ihre Ambivalenzen offenkundig. Kurz, die Nebenwirkungen der „Therapie“ verlangen nach einem Überdenken des bisherigen therapeutischen Modells, bzw. nach einer theoretischen Basis, welche die Nebenwirkungen in Modell und Empfehlungen einbezieht.

Hypothesen
Theoretische Ausgangspunkte sind folgende vier Hypothesen:
  1. Die in finanziellen Kategorien schwer fassbaren Ressourcenarten ('intangible assets') werden in modernen Wertschöpfungsprozessen immer wichtiger.
  2. Die genannten Probleme können ressourcentheoretisch verstanden werden. 'Blinde Flecken' bisheriger Arbeitsforschung lassen sich damit überwinden.
  3. Denkweisen und Einsichten aus dem ökologischen Diskurs der Nachhaltigkeit können für die Arbeitsforschung fruchtbar gemacht werden: Arbeit und Rationalisierung werden hier als 'nachhaltig' bewertet, wenn und insoweit sie individuelle, kollektive und organisatorische Ressourcen erhalten oder erweitern. Die ökologische Perspektive i.e.S. (also z.B. die Auswirkungen von Arbeit auf die Umwelt) wird dabei bewusst ausgeklammert.
  4. Arbeitsforschung und Innovationsforschung lassen sich auf Ressourcentheoretischer Basis konstruktiv aufeinander beziehen.

Umsetzung
Zur Realisierung der genannten Zielsetzungen hat sich ein interdisziplinärer Verbund von vier deutschen Hauptantragstellern gebildet, der seinerseits einige weitere Partner integriert. Den ökonomischen Bezügen des Vorhabens gemäß liegt der disziplinäre Schwerpunkt des Verbunds in den Wirtschaftswissenschaften (Lehrstühle BWL der TU Chemnitz und der Universität Flensburg), ergänzt um Ingenieurwissenschaften (IAT, innovatop) und Soziologie (TU München). Alle Beteiligten verstehen sich als Teil einer interdisziplinären Arbeitswissenschaft. Der Aufgabenstellung einer Theorie- und Methodenentwicklung gemäß wird bewusst ein überschaubarer Verbund anstelle eines Netzwerks mit zahlreichen Partnern und offenen Grenzen gewählt. Die Arbeitsschwerpunkte bestehen in der Recherche und Bewertung vorliegender ressourcentheoretischer Ansätze aus verschiedensten Disziplinen zu für die Arbeitsforschung relevanten Themen.

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