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Von Minions im Maschinenbau zu Gesten in der Germanistik

Erfolg im Doppelpack: Der "Tag der offenen Tür" und die Vorlesung der Kinder-Uni Chemnitz lockten am 17. Mai 2014 rund 1.800 Gäste ins Hörsaalgebäude und auf den Campus

  • Geduldig warteten die Gäste des Tages der offenen Tür - darunter auch viele Besucher der Kinder-Uni - in der Halle E, bis die Einkaufswagen-Chips mit Minion-Motiv gefertigt waren. Foto: Mario Steinebach
  • Großer Andrang herrschte am Stand der Fakultät für Informatik, wo humanoide Roboter und intelligente Fahrzeugkommunikation vorgestellt wurden. Foto: Mario Steinebach
  • Rita Juhasz vom Institut für Europäische Studien gab Informationen zu Studiengängen der Philosophischen Fakultät. Foto: Mario Steinebach
  • Mitarbeiter des Institutes für Fördertechnik und Kunststoffe stellten eine Lösung vor, die bei Personenaufzügen zur Ressourceneinsparung an den Aufzugstüren führt. Foto: Mario Steinebach
  • "Ich mache gerade mein Abitur und will mir rechtzeitig die Studienmöglichkeiten im Bereich Wirtschaftswissenschaften und Management an der TU Chemnitz anschauen, um dann zu entscheiden, ob ich gleich anfange zu studieren oder erst für ein Jahr in die USA gehe", erzählte Paolo Wolf. Der 18-Jährige Chemnitzer ergänzte: "Ich bin mit einem Freund hier, der Biomedizinische Technik an der TU studiert und mich ein bisschen rumführen und beraten kann. Wir werden uns die Stände der anderen Studienfächer noch ansehen. Gelohnt hat sich der Tag auf jeden Fall, allein schon wegen dem 3D-gedruckten Minion, den ich beim Gewinnspiel bekommen habe." Da die Minions aus dem 3D-Drucker mit etwa 70 Euro pro Stück sehr teuer sind, wurde zumindest eins der begehrten Exemplare über den Facebook-Kanal der TU Chemnitz verlost. Foto: Steve Conrad
  • Dr. Thomas Hähnel von der Professur für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik erläuterte dem zehnjährigen Juniorstudenten Björn Schnabel, der regelmäßig die Chemnitzer Kinder-Uni besucht, wie ein Minion im 3D-Drucker entsteht. Der Grundschüler aus Weischlitz bei Plauen ist insbesondere an Technik interessiert. Er staunte im Forschungslabor nicht schlecht, dass die Herstellung des lustigen Filmhelden etwa sechs Stunden dauert. Foto: Mario Steinebach
  • Die Germanisten Dr. Christoph Grube und Jörg Pottbeckers stellten vier Gedichte zur Diskussion. Ihr Special trug den Titel "Richtig schlechte Texte von ach so tollen Autoren, aber großartig vorgelesen und super kommentiert"; an den Kragen ging es dabei lyrischen Werken von Franz Kafka, Herrmann Hesse, Bertolt Brecht und Erich Fried. Foto: Katharina Thehos
  • "Verstehste die Geste?", fragte Dr. Jana Bressem, die in einem Vortrag die Arbeit der Professur Germanistische Sprachwissenschaft vorstellte und dabei auch erläuterte, dass Gesten in verschiedenen Ländern unterschiedliche Bedeutungen haben können. Foto: Katharina Thehos
  • Bei der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik erhielten die Gäste einen Überblick über die Chemnitzer Forschung rund um Fahrerassistenzsysteme. Foto: Steve Conrad
  • Sandra Schwebs nutzte die Gelegenheit, sich mit einem der drei Elektroautos der Chemnitzer Nachwuchsforschergruppe "fahrE" chauffieren zu lassen. Die Schülerin des Chemnitzer Georgius-Agricola-Gymnasiums hatte sich über den Facebook-Kanal der TU beworben, nachdem ihre Schwester sie darauf aufmerksam machte. Beim Tag der offenen Tür informierte sie sich über viele Studienangebote. "Ich möchte auf jeden Fall in Chemnitz studieren, schwanke aber noch zwischen Lehramt, Informatik und Wirtschaftswissenschaften", erzählte die 17-Jährige. Foto: Steve Conrad
  • "Das Ziel der Mitarbeiter, die heute zum Tag der offenen Tür hier sind, ist es, Sie optimal zu informieren", sagte Prof. Dr. Christoph Fasbender, Prorektor für Lehre, Studium und Weiterbildung, bei der offiziellen Begrüßung. Gleichzeitig rief er die Gäste auf, Fragen zu stellen - so könnten sie Informationen gewinnen, die sich im Internet und in Flyern nicht finden lassen. Foto: Steve Conrad
  • Einblicke in den Studienalltag gaben Christian Stellmacher (r.) und Mira Weihe. Moderator David Laux stellte dem Studenten der Wirtschaftswissenschaften und der Studentin der Sensorik und kognitiven Psychologie Fragen rund um das Leben auf dem Campus - im und vor allem auch außerhalb des Hörsaals. Auch das Auditorium nutzte die Gelegenheit, Informationen aus erster Hand zu erhalten - und hinterfragte Themen von Anwesenheitspflicht über Sprachkurse bis zu den Kosten, die für ein Studium entstehen. Foto: Steve Conrad
  • Kay Haberkorn und Jasmin Hawnicek von der Umweltbühne entführten gemeinsam mit ihren Handpuppen die Besucher der Kinder-Uni zu einer lehrreichen Reise auf die Erde. Foto: Mario Steinebach
  • Etwa 550 Gäste der Kinder-Uni verfolgten das Wissenschaftstheater, das auch auf zwei Großleinwände übertragen wurde. Foto: Mario Steinebach
  • Dr. Sascha Gruner vom Schülerlabor "Wunderland Physik" erläuterte in seinem Vortrag für Eltern, wie die TU Chemnitz Kinder und Jugendliche frühzeitig an Naturwissenschaften und Technik heranführt. Foto: Mario Steinebach
  • Wer wollte, konnte sich nach der Kinder-Uni-Vorlesung am Stand "Familiengerechte Hochschule” einen Ozean zum Mitnehmen basteln. Foto: Mario Steinebach
  • Viele der Juniorstudenten informierten sich auch an den Ständen der Fakultäten, die neben der Studienberatung Einblicke in ihre Forschung gaben. Foto: Katharina Thehos

"Hören Sie auf Ihre innere Stimme", riet Prof. Dr. Christoph Fasbender, Prorektor für Lehre, Studium und Weiterbildung den Besuchern der Eröffnungsveranstaltung des "Tages der offenen Tür" am Samstag, dem 17. Mai 2014. Die Studienwahl nicht aus äußeren Zwängen, sondern aus eigenen Überzeugungen heraus zu treffen, sei "unendlich wichtig für den Studienerfolg." Nur wer das tue, was er wirklich wolle, komme auch über Schwierigkeiten und Klippen hinweg. Unterstützung bei der Studienwahl gaben zum Tag der offenen Tür Mitarbeiter und Studierende aus allen Fakultäten und von der Zentralen Studienberatung. Zahlreiche weitere Einrichtungen - von der Universitätsbibliothek über das Internationale Universitätszentrum und den Bereich Universitätskommunikation bis hin zum Studentenwerk Chemnitz-Zwickau - gaben den Besuchern Antworten auf alle Fragen, die ein Studium neben der Wahl des richtigen Faches noch mit sich bringt. Rund 1.800 Besucher waren der Einladung ins Hörsaalgebäude und auf den Campus der Technischen Universität Chemnitz gefolgt.

Bereits zum zweiten Mal beim Tag der offenen Tür der TU Chemnitz zu Gast war Votejch Dolejší. "Ich war vor zwei Jahren schon einmal hier", erzählte der 18-Jährige aus dem tschechischen Kutná Hora. "Jetzt, da mein Abitur immer näher rückt, muss ich mir konkret Gedanken um mein Studium machen. Ich interessiere mich sehr für Maschinenbau und habe mir den Stand der Fakultät heute angesehen und spannende Dinge über das Studium erfahren", sagte der Schüler und ergänzte: "Mir wurde gesagt, dass es möglich ist, einen Teil des Studiums in Tschechien und den anderen Teil an der TU Chemnitz zu verbringen, was perfekt für mich wäre. Ich kann mir schon richtig vorstellen, wie ich in einem Jahr als Student im Hörsaal sitze." Ebenfalls mit dem Studium an der TU Chemnitz beginnen, möchte Lukas Tietze aus Crottendorf: "Ich programmiere in meiner Freizeit Spiele und möchte Informatik studieren. Durch einen Besuch mit meiner Klasse an der TU Chemnitz vor einem Jahr bin ich auf das Studienfach aufmerksam geworden. Da mir ein Freund von den guten Studienbedingungen an der TU erzählt hat, werde ich hier anfangen zu studieren. Heute habe ich mir schon den Vortrag `Das soziale Auto´ angehört und am Stand der Maschinenbauer den Reaktionstest gemacht."

Mit einem Masterplan nach Chemnitz

Melanie Groß studiert bereits im zweiten Semester Pädagogik an der TU. "Obwohl ich erst mit dem Bachelor angefangen habe, will ich mich rechtzeitig über die Mastermöglichkeiten im Fach Pädagogik an der TU informieren. Später würde ich beruflich gerne mit Kindern arbeiten. Außerdem nutze ich den Tag der offenen Tür, um meiner Familie, die mich dieses Wochenende aus Brandenburg besuchen gekommen ist, die Universität und das Hörsaalgebäude zu zeigen", so die 19-Jährige. Für die Masterstudiengänge interessieren sich auch Anne Kroschwald und Tanja Neubert, die beide in Dresden den Bachelor Wirtschaftswissenschaften studieren: "Wir schauen uns heute gezielt die Wirtschaftswissenschaften an, da die TU Chemnitz für den Master für uns in Frage kommt. Im Masterstudiengang ist die Auswahl an Vertiefungen und Ausrichtungen größer als in Dresden, außerdem gefällt uns die familiäre Atmosphäre, da die TU Chemnitz kleiner ist als die TU in der Landeshauptsatdt." Ihr Bachelorstudium in Wirtschaftswissenschaften und Psychologie hat Patricia Gohr in Halle absolviert. "Ich plane, im Wintersemester 2014/2015 meinen Master in Berufs- und Wirtschaftspädagogik in Chemnitz anzuschließen. Später möchte ich im Personalmanagement arbeiten und der Studiengang an der TU ist darauf spezialisiert", berichtete die 23-Jährige. "Wir haben uns vorhin den Vortrag der Wirtschaftswissenschaftler angehört, um allgemeine Informationen über diesen Studiengang und die Studienbedingungen zu bekommen. Gleich nehmen ein Freund und ich auch an der Bibliotheksführung teil, um die Uni außerhalb des Hörsaalgebäudes noch besser kennenzulernen", so die Bachelorabsolventin.

Das Masterstudium bereits in Angriff genommen hat Dirk Fischer, der im dritten Mastersemester Maschinenbau an der TU Chemnitz studiert. "Da ich bald mit meinem Master fertig sein werde, muss ich mir jetzt Gedanken um meine Zukunft machen. Ich habe mich heute mit vielen Professurmitarbeitern unterhalten können, welche Perspektiven und Berufsmöglichkeiten es an der Universität gibt. Am 21. Mai werde ich mich bei der Absolventen- und Firmenkontaktmesse WIK auch noch einmal umhören", erzählte der 23-Jährige. Erste Gedanken über den Berufsanfang macht sich auch Tobias Bernstein aus Gera. Für den 15-Jährigen stehen allerdings erstmal das Abitur und die Studienwahl an, bei der er schon weit fortgeschritten ist: "Ich bin ziemlich gut in Mathe und weiß jetzt schon, dass ich später auf jeden Fall Mathematik studieren will. Auch wenn bis dahin noch etwas Zeit ist, ist es spannend, die Universität jetzt schon kennenzulernen. Ich habe mir den Vortrag zu dem Studienfach Mathematik angehört und uns wurde gesagt, dass die Studierenden intensiven Kontakt zu den Dozenten haben, weil der Studiengang recht klein ist. Natürlich wird die Mathematik im Studium anders und anspruchsvoller sein als in der Schule, aber das schreckt mich nicht ab. Das Studium hier ist anwendungsbezogener, als an anderen Universitäten, so ist der Einstieg in die Arbeitswelt leichter."

Informationen aus erster Hand und Minions-Alarm in Halle E

Eine lange Anfahrt in Kauf genommen haben Ichita Comar und Jana Berssen aus dem niedersächsischen Saterland: "Wir sind gestern Abend schon angereist, da wir aus der Nähe von Oldenburg kommen und fünf Stunden nach Chemnitz brauchen. Wir interessieren uns vor allem für die Naturwissenschaften. Die Universitäten bei uns sind in diesem Bereich nicht so gut wie hier. Außerdem sind wir ganz begeistert von dem modernen und farbenfrohen Hörsaalgebäude. Die Einführungsvorträge der Mathematik und der Chemie haben wir uns bereits angehört und jetzt schauen wir noch bei den Ständen der verschiedenen Studienrichtungen vorbei. Es war interessant, einen Überblick über das jeweilige Studienfach zu bekommen, weil man sich das Studentenleben als Schüler ja doch nicht so richtig vorstellen kann. Später wollen wir uns auch noch andere Universitäten in der Umgebung anschauen." Konkrete Ideen für ihre Studienwahl brachten auch Linda Roth und Wiebke Holzmann aus Zwickau mit zum Tag der offenen Tür. Die beiden 18-Jährigen informierten sich über die Studienfächer Psychologie sowie Präventions-, Rehabilitations- und Fitnesssport: "Eine Studentin hat über ihren Studienalltag erzählt, das war total interessant, weil wir so die Informationen aus erster Hand bekommen konnten. Wir sind heute zum ersten Mal an der TU Chemnitz und sind überrascht, wie riesig das Hörsaalgebäude ist. Wir erwarten uns von dem Tag auch Berufsperspektiven aufgezeigt zu bekommen, da man nach dem Studium ja auch einen Job finden möchte."

Etwas ganz Besonderes hatte sich das Institut für Werkzeugmaschinen und Produktionsprozesse der TU einfallen lassen: Wer der improvisierten Bananenspur vom Hörsaalgebäude zur Forschungshalle E folgte - und das taten Hunderte - konnte dort die Filmhelden "Minions" aus dem Streifen "Ich, einfach unverbesserlich" im 3D-Drucker aus Gips und Kunststoff entstehen sehen. Die Figuren erblickten an diesem Tag aber auch mit Hilfe des 5-Achs-Simultanfräsens, Druckumformens, Wasserstrahlschneidens und Lasergravierens das Licht der Welt. An fast allen Ständen und Maschinen bildeten sich lange Schlangen, denn viele Kinder wollten nicht nur etwas sehen und hören, sondern auch am Ende einen Einkaufswagenchip mit Minion-Motiv oder einen geschweißten Filmhelden mit nach Hause nehmen. Zwischendurch bohrten sie die Forscher mit ihren Fragen.

Eine lehrreiche Expedition zum blauen Planeten

Wissenschaft zum Mitmachen - das kommt auch bei den Juniorstudenten der Kinder-Uni Chemnitz immer gut an. So auch bei der "Expedition zum blauen Planeten", mit der die Umweltbühne, das Wissenschaftstheater aus Chemnitz, bei der Kinder-Uni zu Gast war. Das Stück handelt von zwei ulkigen Forschern, die vom Planeten Mecano stammen. Auf ihrer Reise durchs All sind die flauschigen Außerirdischen falsch abgebogen und finden sich nun der Erde gegenüber wieder. Nachdem sie mit den Erdbewohnern in Form der etwa 500 Chemnitzer Juniorstudenten Kontakt aufgenommen, von ihnen Informationen über Wasser gesammelt und einen sprechenden Wischmob aus den Tiefen des Weltraumes gerettet haben, beschließen sie, auf einer der großen Wasserflächen zu landen und dieses ihnen kaum bekannte Element zu untersuchen. Kaum gelandet, wird ihr Raumschiff von einem Wal gerammt und geht unter. Um ihr teilweise überflutetes Raumschiff wieder an die Wasseroberfläche zu bringen, sind sie auf die Hilfe der Erden- und vor allem Meeresbewohner angewiesen. Und die Kinder, die ganz bewusst in die Handlung integriert wurden, waren eine große Hilfe, denn sie wussten immer Antwort auf die gestellten Fragen. "Sei es die chemische Zusammensetzung von Wasser, die Entfernung von der Wasseroberfläche bis hin zum Meeresgrund oder Fakten zur Erdentstehung und zum Leben auf unserem Planeten, es ist immer wieder beeindruckend, was sich Vor- und Grundschüler schon alles angeeignet haben", sagt Brita Stingl, Leiterin der Kinder-Uni Chemnitz. Selbst die Frage, warum eine Krake viel mehr Arme hat, als der Mensch, habe ein Kind im Auditorium sofort mit Hinweis auf die DNA beantwortet. Parallel zur Kindervorlesung fanden erstmalig auch Vorträge für Eltern statt. Etwa 30 Zuhörer folgten Themen wie "Medienkompetenz bei Kindern" oder "Angebote zur Familienbildung in Chemnitz".

Wer den Tag der offenen Tür verpasst hat oder noch weiterführende Fragen rund ums Studium hat, kann sich an die Zentrale Studienberatung wenden: Telefon 0371 531-55555, E-Mail studienberatung@tu-chemnitz.de. Informationen rund ums Studium findet man auch im Internet unter http://www.tu-chemnitz.de/studium/schueler.

Einen Überblick über die Angebote der TU Chemnitz für Schüler jeden Alters gibt es unter http://schuelerportal.tu-chemnitz.de.

Die nächste Vorlesung der Kinder-Uni Chemnitz findet am Sonntag, dem 22. Juni 2014 statt - weitere Informationen: http://www.tu-chemnitz.de/tu/kinderuni/

(Autoren: Damaris Diener, Mario Steinebach und Katharina Thehos)

Katharina Thehos
17.05.2014

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