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Sebastian Zimmer und Sophie Gerlach von den Professuren Sportmedizin/-biologie und Bewegungswissenschaft bereiten David Große, Schlagzeuger der Chemnitzer Band Black Paper, für den Test mit einem Sensor-Drumstick vor, bei dem die beim Schlagen auftretenden Kräfte und Beschleunigungen gemessen werden. Zudem werden Bewegungsabläufe in Abhängigkeit vom Musikstil erfasst und Atemgas sowie Herzfrequenz gemessen. Foto: Heinz Patzig

TUCaktuell Forschung

Schlagzeug spielen zwischen Ausdauertraining und Leistungssport

Interdisziplinäres Team der TU Chemnitz testet im Projekt "The Drum Beat" die körperliche Belastung von Schlagzeugspielern - Zweite Untersuchungsphase ist gestartet

15 Drummer aus verschiedenen Musikgenres haben Ende 2009 bei einer Datenerhebung von Sportwissenschaftlern der TU Chemnitz zur physiologischen Belastung von Schlagzeugspielern teilgenommen. Bei dem zweistufigen Test wurden Herzfrequenz, Blutlaktat, Atemgase und das subjektive Belastungsempfinden ermittelt. "Vereinzelt haben wir maximale Herzfrequenzen von 177 Schlägen pro Minute gemessen - ähnliche Werte wurden bei Profifußballern in der englischen Premier League festgestellt", sagt Peter Wright, Wissenschaftlicher Mitarbeiter der Professur Sportmedizin/-biologie, und fasst zusammen: "Ob nun vergleichbar mit Profisport oder nicht, außer Frage steht, dass das Schlagzeug spielen eine hohe körperliche Beanspruchung darstellt, die in einer Konzertsituation Spitzenwerte wie im Leistungssport erreichen kann und in einer Übungssituation, wie in unserer Studie im Dauertest, durchaus mit einem lockeren Ausdauertraining vergleichbar ist."

In der zweiten Untersuchungsphase, die voraussichtlich noch bis zum 3. September 2010 andauert, absolvieren ebenfalls 15 Drummer im sportmedizinischen Labor der TU Chemnitz allgemeinen Fitnesstests auf Laufbandergometern. Zudem untersuchen die Sportwissenschaftler in einem Probenraum der Chemnitzer Band "Solche" sowie bei Live- Konzerten die physiologische Beanspruchung der Schlagzeuger. Untersucht werden auch die Auswirkungen des Schlagzeugspielens auf die Gedächtnis- und Konzentrationsleistung. Unterstützung gibt dabei die Mittweidaer Firma IMM mit der Reaktionswand "twall" und dem "agescan ", mit denen geprüft wird, wie schnell und wie genau die Drummer reagieren und wie gut deren Merkfähigkeit und Entscheidungssicherheit ist. "Anhand verschiedener Parameter wie Reaktionszeiten und durchschnittliche Fehlerrate kann man diese Fähigkeiten für einzelne Körperseiten getrennt auswerten", erläutert Wright.

Bei den aktuellen Tests kommen außerdem erstmals die an der Juniorprofessur Sportgerätetechnik der TU Chemnitz entwickelten Sensor-Drumsticks zur Anwendung. "Damit können wir die beim Schlagen auftretenden Kräfte und Beschleunigungen messen sowie die Schlagfrequenz ermitteln", erklärt Wright und ergänzt: "Dadurch können wir Zusammenhänge mit Überlastungserscheinungen der Drummer erkennen." Darüber hinaus werden bei den Tests auch Unterschiede der Bewegungsmuster bei verschiedenen Musikstilen abgebildet. Ebenso werden durch die Professur Bewegungswissenschaft biomechanische Analysen zu den verschiedenen Bewegungsabläufen bzw. Techniken und Musikstilen vorgenommen, die dann mit den Messergebnissen in Beziehung gesetzt werden können.

Die Untersuchungen mit Schlagzeugspielern sind Teil des Projektes "The Drum Beat - Chemnitz Drumming Project", in dem sich ein interdisziplinäres Forscherteam der TU Chemnitz mit den Auswirkungen verschiedener Arten des Trommelns auf Fitness, Gesundheit und Verhalten beschäftigt.

"The Drum Beat" im Internet: http://www.thedrumbeat.de

Weitere Informationen erteilt Peter Wright, Telefon 0371 531-35590, -32340, E-Mail peter.wright@hsw.tu-chemnitz.de.

Mario Steinebach
01.09.2010

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