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„Unternehmenszukunft Sachsen“ mit stürmischem Semesterabschluss

Studenten unterschiedlicher Fachrichtungen präsentierten Konzepte für eine Unternehmensübernahme und beendeten ein praxisgeleitetes Sommersemester – erste sächsische Nachfolge-Summer School in Planung

  • Das Siegerteam – Christiane Bingel (3.v.l.), Grit Hähne, Kevin Barthel – eingerahmt von der Jury mit Jun.-Prof. Dr. Mario Geißler, Katrin Ziebart und Prof. Dr. Cornelia Zanger (r.). Foto: Thomas am Ende

Das Auditorium der Zusatzqualifikation „Unternehmenszukunft Sachsen“ hält es nicht im Hörsaal: Zum fünften Mal haben 20 Studenten und Doktoranden in einem abwechslungsreichen Semester Unternehmer und Fachexperten kennengelernt, die reichlich Erfahrung mit Unternehmensübergaben haben. Im Rahmen von Exkursionen besuchten sie mittelständische Unternehmen in Chemnitz und Hartmannsdorf, die den Prozess der Unternehmensnachfolge bereits abgeschlossen haben bzw. gerade mitten drin stecken. Zum Beispiel stand die SLG Prüf- und Zertifizierungs GmbH auf dem Plan, ein weltweit tätiges Familienunternehmen mit mittlerweile 150 Mitarbeitern. Kay-Uwe Schult, seit acht Jahren einer der drei Geschäftsführer und ehemaliger Student der TU Chemnitz, gab vielfältige Einblicke beim Rundgang über das weitläufige Firmengelände, wo vor allem die umfangreichen und mit modernster Technik ausgestatteten Laborräume für eine Vielzahl von Produkt- und Komponentenprüfungen beeindruckten.

Viele verschiedene Wissensbausteine sind notwendig auf dem Weg zum Unternehmer bzw. zum Übernehmer einer Firma. Neben praktischen Erfahrungen erhielten die Teilnehmer der Zusatzqualifikation notwendige Kenntnisse und strategische Denkansätze von Jun.-Prof. Dr. Mario Geißler, Inhaber der Juniorprofessur Entrepreneurship in Gründung und Nachfolge, der das Programm wissenschaftlich begleitet und aktuelle Forschungsergebnisse in die Qualifikation zwischen Hochschule und mittelständischer Wirtschaft einbringt.

Zum Abschluss des Programms am 7. Juli 2014 führten die jungen Akademiker ihre neugewonnenen Kenntnisse zu einer individuellen Übernahmestrategie für einen fiktiven Fahrradhersteller zusammen und präsentierten ihre Ergebnisse vor einer Jury. Dabei fiel auf, dass neben betriebswirtschaftlichen Kenntnissen und einem stimmigen Finanzierungskonzept auch ein gut durchdachter Zeitplan sowie die Berücksichtigung von emotionalen Faktoren bei Alteigentümer und Mitarbeitern eine große Rolle für eine erfolgreiche Unternehmensübernahme spielen.

„In wenigen Worten bedeutet Unternehmensnachfolge Offenheit, Wertschätzung, Vertrauen, Umsicht sowie Weitsicht und neben der Ratio auch den Emotionen ausreichend Raum zu geben“, fasste Jun.-Prof. Geißler im Rahmen der Siegerehrung für das beste Nachfolgekonzept zusammen und Prof. Dr. Cornelia Zanger, Projektleiterin der Zusatzqualifikation, fügte an: „Daher verfolgen wir mit der Qualifikation auch drei Ziele: für die Karriereperspektive Unternehmertum und Unternehmensnachfolge zu sensibilisieren, fachlich auf die betriebswirtschaftlichen Herausforderung der Nachfolge vorzubereiten und die Teilnehmer bei ihrer menschlichen Reifung zu unterstützen, um besser mit den zwischenmenschlichen und emotionalen Herausforderungen umgehen zu können.“

Gelegenheit zu Diskussion und Rückblick hatten die Absolventen des fünften Durchgangs der Zusatzqualifikation „Unternehmenszukunft Sachsen“ bei einer Grillparty in der Chemnitzer Wegwarte - stimmungsvoll, emotional und wetterbedingt recht stürmisch, wie es durchaus bei einer echten Unternehmensübergabe zugehen kann.

Ausblick: sachsenweite Summer School im September 2014

Wer das Thema Unternehmensnachfolge spannend findet und selbst gern Einblicke bekommen möchte, hat in diesem Jahr die Möglichkeit, an der erstmals sachsenweit stattfindenden Summer School teilzunehmen. Vom 15. bis 19. September 2014 geht es in strategieorientierten Vorträgen, praktischen Workshops und in persönlichen Gesprächen mit Unternehmern um grundlegendes Wissen zum Nachfolgeprozess.

Auch für die Summer School verlässt das Projektteam die Hörsäle und vermittelt Wissen in neuen Umgebungen. Neben Unternehmensbesuchen, Lego Serious Play, Potenzialanalyse und Übernachtung ist auch eine erlebnisorientierte Wanderung vorgesehen, um den Gedanken freien Raum zu geben und eigene Strategien für einen möglichen Nachfolgeprozess zu entwickeln.

Weitere Informationen zum Programm der Summer School sowie die Möglichkeit zur Voranmeldung: http://www.tu-chemnitz.de/unternehmensnachfolge. Ansprechpartnerin ist Jette Petzold, E-Mail jette.petzold@wirtschaft.tu-chemnitz.de.

Weitere Informationen zum Lehrangebot und der Forschung der Juniorprofessur Entrepreneurship in Gründung und Nachfolge, Stiftungsprofessur der Sparkasse Chemnitz: http://www.tu-chemnitz.de/wirtschaft/egn

(Autorin: Manuela Zenk)

Katharina Thehos
09.07.2014

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