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Das fliegende Klassenzimmer in der Kinder-Uni

"Wie kommt das Internet eigentlich in die Schule?" - diese Frage lockte am 22. Juni 2014 viele Kinder und Eltern in den größten Hörsaal der Universität

  • Prof. Dr. Christoph Igel von der TUCed – Institut für Weiterbildung GmbH. Foto: Anne Lüftner

Inspiriert von dem Gedanken des "fliegenden Klassenzimmers" von Erich Kästner hielt Prof. Dr. Christoph Igel von der TUCed – Institut für Weiterbildung GmbH im Rahmen der Kinder-Uni am 22. Juni 2014 seine Vorlesung über das Internet in den Klassenzimmern. Ebenso wie bei Kästners Klassiker geht es laut Igel auch im Internet darum, an einen Ort zu gelangen, wo neues Wissen erworben werden kann, aber auch um die Frage, wie dieser Ort des Wissens erreicht wird. Prof. Igel selbst beschäftigt sich seit 17 Jahren mit dem Internet, doch er räumte ein: "Wenn ich an meine Kindheit denke, kamen da keine Computer vor." Dies löste bei den Kindern im Hörsaal ein verständnisloses Kopfschütteln aus, denn spätestens nach den Reaktionen auf Igels Frage "Wer von euch hat schon einmal ein Tablet-PC bedient?" wurde klar, dass die Technik ein fest integrierter Bestandteil des Lebens der Kinder ist: Nahezu alle Junior-Studenten meldeten sich und sie machten auch deutlich, dass für sie auch Smartphones nicht mehr wegzudenken sind.

Im Verlauf der einstündigen Vorlesung wurde deutlich, dass alle anwesenden Kinder bereits Kontakt mit dem Internet haben und dies auch recht regelmäßig nutzen. Prof. Igel führte aus, dass von 100 Kindern zwischen sechs und zwölf Jahren ungefähr 70 das Internet zu Hause nutzen. Aber auch in den Schulen sei das World Wide Web bereits weit verbreitet. Der Begriff "Computer-Pool" war vielen Kindern bekannt, denn diese werden regelmäßig an vielen Lehrinstitutionen eingesetzt. Diesbezüglich ging Igel auch auf die schulische Verwendung von Apps ein. Er stellte einige Applikationen vor, die den Schulalltag verändern, aber auch erleichtern sollen und regte dabei besonders das Interesse der anwesenden Eltern an. So wurde beispielsweise der "Digitale Ranzen" erwähnt, der das Ziel verfolgt, alle benötigten Lernmaterialien auf einem Tablet-PC zu vereinen und dabei die Belastung der Kinder durch schwere Schulranzen zu minimieren.

Igel verdeutlichte seine Ausführungen mit Zahlen, die viele erstaunte Gesichter zur Folge hatten. So schätzen die "digitalen Eingeborenen", wie Igel die Kinder nannte, dass 2012 rund vier Milliarden Computer weltweit miteinander vernetzt waren. Als er aufklärte, dass sich die Anzahl mit der der weltweiten Bevölkerung deckt, ertönte ein erstauntes Rauen im Hörsaal. Auch die eingesetzten Animationen und Simulation verfolgten die Kinder mit großen Augen, denn sie trugen nicht nur zur Unterhaltung bei, sondern verdeutlichten darüber hinaus, welche Möglichkeiten das Internet eröffnet. Igel führte dazu aus: "Das Internet wird in Zukunft dahingehend weiterentwickelt, dass eine natürliche Nutzung möglich ist. In einiger Zeit wird es keine Tastaturen mehr geben, und auch die Tablets werden durch Brillen abgelöst, die den Bildschirm direkt vor die Augen projizieren."

Die Kinder verfolgten die Ausführungen von Prof. Igel mit großem Interesse und beteiligten sich rege am Thema. Schätzfragen und Wissensfragen wurden präzise beantwortet und auch Igel gestand: "Ihr Kinder seid die, die uns Erwachsenen das Internet erklären. Da ihr in dieses technische Zeitalter hineingeboren wurdet, wisst ihr über das alles viel besser Bescheid. Wir sind schließlich nur die digitalen Eingewanderten." Zum Ende der Kinder-Uni betonte er aber auch noch: "Das Internet ist toll, aber es ist auch gefährlich. Wenn ihr das Internet nutzt, dann macht das bitte gemeinsam mit euren Eltern und Lehrern!"

(Autorin: Anne Lüftner)

Mario Steinebach
22.06.2014

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