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Chemnitzer Snowboard erobert die Welt

Institut für Strukturleichtbau und Sportgerätetechnik nimmt mit optimiertem Snowboard am "ISPO BrandNew Award 2011" teil - Bewertung durch Endverbraucher ist bis 26. November im Internet möglich

  • Jörg Kaufmann (r.) und Erik Päßler von der Professur Strukturleichtbau und Kunststoffverarbeitung optimierten das neue Snowboard durch weitere Messungen. Foto: Bildarchiv der Pressestelle/Christine Kornack

Mit der Veröffentlichung eines Snowboardkonzeptes zur Verbesserung der Fahreigenschaften auf dem ANSYS Usersmeeting im Jahr 2007 begann die Geschichte über die Entwicklung eines neuartigen Snowboards, welche von der Idee bis zur Marktreife an der Technischen Universität Chemnitz vollzogen wurde. "Am Institut für Strukturleichtbau und Sportgerätetechnik unter der Leitung von Prof. Dr. Lothar Kroll waren dafür die idealen Bedingungen vorhanden", erklärt Jörg Kaufmann, Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Professur Strukturleichtbau und Kunststoffverarbeitung. Das an der TU Chemnitz entwickelte Snowboard verfüge über einen Lagenaufbau, der bei der Kurvenfahrt die Kante in den Schnee drückt und somit den Kantendruck beim Carven erhöht und die Boardkontrolle erheblich verbessert. "Analog dazu hebt sich die Kante beim so genannten Boardslide vom Handlauf ab und minimiert somit signifikant das Sturzrisiko", versichert Kaufmann. Bei der Kantenanhebung werden die so genannten anisotropiebedingten Koppeleffekte von Faserverbundstrukturen genutzt, mit denen sich Prof. Kroll seit mehr als zehn Jahren wissenschaftlich auseinandersetzt.

In jüngster Zeit entstanden mehrere Veröffentlichungen zu diesem Thema, unter anderem auf einer Konferenz der International Sports Engineering Association, kurz: ISEA, in Wien. Hier beeindruckte das SLK-Team die Fachwelt mit der "ersten echten Innovation in der Snowboardbranche seit Jahren" und Kaufmann gewann damit gleich zwei Preise - den "Young Investigator Award" sowie den "Best Session Award".

"Die logische Konsequenz der durchweg positiven Resonanz auf die getätigten Veröffentlichungen ist eine Firmenausgründung aus der Technischen Universität Chemnitz", so Kroll. Diesbezüglich wurde ein Antrag auf Verwertungsoffensive des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie beantragt und angenommen - mit dem Ziel Hochschulwissen in vermarktbare Produkte umzusetzen. "Daraus resultierten fahrbare Prototypen, die im Feldtest auf der Piste und im Funpark mit überzeugenden Fahreigenschaften glänzten", berichtet Kroll. Weiterhin liegt zum 1. Dezember 2010 der positive Bewilligungsbescheid eines EXIST-Gründerstipendiums für drei SLK-Teammitglieder vor, welches in Zusammenarbeit mit dem Gründernetzwerk SAXEED erarbeitet wurde. Im Rahmen des Projektes soll in den kommenden Monaten eine Ausgründung erfolgen, welche unter dem Namen "silbærg" firmiert.

Damit der Markteintritt erfolgreich erfolgen kann, wurde das Snowboard bei dem ISPO BrandNew Award 2011 eingereicht und befindet sich in der Bewertungsphase. Der Wettbewerb ist ein gewichtiger Bestandteil von Europas größter Messe für Sportgeräte und -bekleidung und gibt neuen Marken die einmalige Möglichkeit, sich dem Fachpublikum zu präsentieren.

Neben der Bewertung durch die Fachjury wird auch den Endverbrauchern die Möglichkeit geboten, unter www.ispo-brandnew.com/Hottest_Brands.aspx für ihre Favoriten zu stimmen. Das Team der Technische Universität Chemnitz kann bis zum 26. November unter http://www.ispo-brandnew.com/CompanyPortrait.aspx?ID=1812 unterstützt werden.

Weitere Informationen erteilt Jörg Kaufmann, Telefon 0371 531-36473, E-Mail joerg.kaufmann@mb.tu-chemnitz.de.

Mario Steinebach
23.11.2010

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