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Nachwuchs für die "Partnerhochschule des Spitzensports"

Vom Eisschnell- bis zum Hürdenlauf: Zum Wintersemester 2010/2011 haben weitere Leistungssportler ein Studium an der TU Chemnitz aufgenommen

"In Zusammenarbeit mit dem Olympiastützpunkt Chemnitz/Dresden haben wir in den vergangenen Monaten einen relativ starken Zugang an Sportlern unter den Studenten erreicht", sagt Martin Schwarze, der an der TU Chemnitz Ansprechpartner für die "Partnerhochschule des Spitzensports" ist. Im Rahmen dieses Programms unterstützt die TU Bundeskaderathleten und Studenten, die vor allem in olympischen Sportarten auf hohem Niveau aktiv sind oder um eine Bundeskadernominierung kämpfen, bei der Organisation ihres Studiums. "Zum Wintersemester 2010/2011 und zum Sommersemester 2010 haben insgesamt sechs Bundeskaderathleten ein Studium in Chemnitz begonnen. Auch aus den Bundesligen der Mannschaftssportarten gab es Zuwachs", berichtet Schwarze.

Eisschnellläufer Felix Scherf hat im Oktober 2010 ein Bachelor-Studium im Wirtschaftsingenieurwesen aufgenommen. Der Eisschnellläufer wechselte 2006 aus seiner ostthüringischen Heimat an das Chemnitzer Sportgymnasium. "Die Trainingsbedingungen waren hier besser und die Verbindung aus Schule und Sport war gut möglich", erklärt der 20-Jährige und berichtet: "Anfang dieses Jahres stand für mich der Trainingsstandort Chemnitz fest, da ich hier eine sehr gute Trainingsgruppe habe. Parallel dazu wollte ich ein Studium beginnen. Über den Olympiastützpunkt habe ich erfahren, das die TU Chemnitz Leistungssportler unterstützt, was für mich sehr wichtig ist. Außerdem wurde der Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen hier angeboten." Ein Tutor steht ihm zur Seite und hilft ihm vor allem wenn es darum geht, durch Trainingslager verpasste Veranstaltungen nachzuarbeiten. "Im Studium gibt es wegen meiner relativ geringen Anwesenheit grundsätzlich keine Probleme, allerdings muss ich mir den Stoff selbst erarbeiten oder durch Mitschriften verstehen. Gerade die fehlenden Übungen sind schwierig aufzuholen. Es ist eindeutig schwieriger als in der Schule", so Felix Scherf. Rund zehn Einheiten pro Woche trainiert er - im Sommer stehen überwiegend Radfahren, Rolltraining, Kraft, Lauf, Sprint und Sprung auf dem Plan, im Winter neben dem Eistraining auch Kraft, Shorttrack und Kompensationseinheiten. "Ich konzentriere mich diese Saison überwiegend darauf, meine eigenen Zeiten weiter zu verbessern, um auch meinen Kaderstatus zu behalten. Nächstes Jahr will ich mich für den Weltcup qualifizieren", so der Angestellte der Sportfördergruppe der Bundeswehr, der seit 2002 im Eisschnelllauf unterwegs ist. Auf seiner Lieblingsstrecke, den 1.000 Metern, belegte er im November 2010 bei den Deutschen Meisterschaften den dritten Platz in seiner Altersklasse, über die 500 Meter den zweiten.

Ebenfalls seit Oktober 2010 studiert 400-Meter-Hürdenläufer Philipp Bosler an der TU - im Bachelor-Studiengang Wirtschaftsinformatik. Nach dem Abitur am Chemnitzer Sportgymnasium hat er einen Studiengang gesucht, der seiner mathematischen Begabung entgegenkommt. "Da die Wirtschaftswissenschaften Mathematik umfassen und ich auch gerne mit dem Computer rumbastele, habe ich mich dann für die Wirtschaftsinformatik entschieden. Auch das mögliche Berufsfeld sagt mir zu", erzählt Bosler. Dass er sich für die TU entschieden hat, hängt vor allem mit seinem Sport zusammen: "Chemnitz bietet beste Trainingsbedingungen, hauptsächlich durch das Sportforum. Vor allem im Winter ist es im Vergleich zu anderen Städten schon Luxus, eine Trainingshalle zu haben", so der Athlet vom LV 90 Thum. Als Kind hat er mit der Leichtathletik begonnen und sich später aufgrund guter Leistungen im Ausdauersport auf die 400-Meter-Hürden spezialisiert. "Im normalen 400-Meter-Lauf geht in der internationalen Konkurrenz ganz schön die Post ab, vor allem gegen die US-Amerikaner zu gewinnen ist da sehr schwer. Deshalb habe ich dann noch die Hürden dazu genommen, die außerdem einen besonderen Reiz ausmachen", so Bosler. Zehn Hürden stehen jetzt zusätzlich auf seiner Stadionrunde, auf dem Trainingsplan neben den Ausdauer- auch Kraft-, Schnelligkeits- und Technikeinheiten. In der Wettkampfsaison trainiert er rund fünfmal pro Woche, in der Vorbereitungszeit acht- bis neunmal für je zwei- bis zweieinhalb Stunden. 2008 war der Großvoigtsberger Deutscher Meister in der B-Jugend, ein Jahr später Deutscher Vizemeister in der A-Jugend. "Am meisten Spaß machen die großen Wettkämpfe mit vielen Zuschauern, denn die pushen einen noch mal auf den letzten 100 Metern", sagt Bosler, dessen Ziel für die kommende Saison es hauptsächlich ist, sich nicht nur im Juniorenbereich U23 sondern auch bei den Männern zu etablieren. Dabei helfen wird im über das Programm "Partnerhochschule des Spitzensports" ein Tutor, der ihn bei der Studienorganisation unterstützt.

Während die einen gerade am Anfang ihres Studiums stehen, steuern andere Athleten bereits auf das Ende ihres Studiums zu - so etwa Speerwerferin Mareike Rittweg, die an der TU ihren Bachelor in Präventions-, Rehabilitations- und Fitnesssport bereits gemacht hat und zurzeit an ihrer Masterarbeit schreibt. "Ich hoffe, mit dem Studium noch im Wintersemester 2010/2011 fertig zu werden. Meine Masterarbeit schreibe ich am Institut für angewandte Trainingswissenschaften in Leipzig", so Rittweg. Anschließend möchte sie nicht nur einen Job finden, sondern auch weiter sportlich aktiv bleiben: "Ich möchte in der nächsten Saison endlich die Qualifikation für den internationalen Höhepunkt werfen - und wenn möglich natürlich auch noch weiter."

Veränderungen ergeben sich auf sportlicher Seite auch bei weiteren Athleten, die schon länger am Betreuungsprogramm teilnehmen - so etwa bei Rennradlerin Romy Kasper, die 2011 für das Team "Kuota Speed Kuenns" starten wird. Nach dem Aus ihres bisherigen Frauen-Profiteams "Equipe Noris Cycling" wechselt die Bachelor-Studentin des Präventions-, Rehabilitations- und Fitnesssport in die österreichische Mannschaft. "Ich freue mich, dass es zum Vertragsabschluss gekommen ist, da ich es schon schwer fand, eine gute Mannschaft zu finden - trotz meines vierten Platzes bei der der U23-Europameisterschaft 2010 in Ankara. Erstmalig werde ich für ein ausländisches Team starten. Rennkalender und Mannschaft stimmen", sagt die 22-jährige Forsterin, die einen Einjahresvertrag bei dem in Wien ansässigen Team unterschrieben hat.

Weitere Spitzensportler unter den Studenten der TU wurden im Schwerpunktthema "Hürdenlauf zwischen Noten- und Medaillenspiegel" des TU-Spektrums 3/2009 vorgestellt: http://archiv.tu-chemnitz.de/pub/2009/0204/data/spektrum_2009_3.pdf

Mehr Informationen zur "Partnerhochschule des Spitzensports" erteilt Martin Schwarze, Telefon 0371 531-37259, E-Mail martin.schwarze@hsw.tu-chemnitz.de.

Katharina Thehos
21.12.2010

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