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Ehrung für Adam Ries – und nicht nur für ihn

Fakultät für Mathematik unterstützte am vergangenen Wochenende eine Tagung zu den "Rechenmeistern und Mathematikern der frühen Neuzeit" in Annaberg-Buchholz

Viele bekräftigen die vermeintliche Richtigkeit einer Rechnung mit dem Ausspruch: "Macht nach Adam Ries ..." Diese Bekanntheit verdankt der berühmte Rechenmeister Adam Ries seinen drei Rechenbüchern. Der „Vater des modernen Rechnens“ ist in Annaberg-Buchholz, der Stadt in der er lange Zeit lebte, noch heute bekannt. So fand hier vom 21. bis 23. April 2017 eine wissenschaftliche Tagung statt, die sich mit Rechenmeistern und Mathematikern der frühen Neuzeit zwischen 1500 und 1650 befasste. Das Kolloquium wurde vom Adam-Ries-Bund veranstaltet, unterstützt von der Stadtverwaltung Annaberg-Buchholz, vom Landratsamt Erzgebirgskreis und von der Fakultät für Mathematik der Technischen Universität Chemnitz. „Unsere Tagung konnte sogar ein Mehrfach-Jubliäum begehen: Es gibt sie seit 25 Jahren, sie fand 2017 zum zehnten Mal statt und feierte zugleich den 525. Geburtstag von Adam Ries“, berichtet Prof. Dr. Christoph Helmberg, Dekan der Fakultät.

In ihren Grußworten würdigten der Oberbürgermeister von Annaberg-Buchholz,  Rolf Schmidt, und der Landrat Frank Vogel den Adam-Ries Bund für seine zahlreichen wichtigen Beiträge zur mathematischen Bildung in der Region, insbesondere auch in der Nachwuchsförderung durch den Adam-Ries-Wettbewerb, und brachten ihre Hoffnung zum Ausdruck, dass dadurch auch die Begeisterung junger Menschen für die sogenannten MINT-Fächer gestärkt wird. Helmberg strich die überregionale Bedeutung, die Adam Ries gerade durch seine Lehrtätigkeit gewann, heraus. Der Dekan verortete das Interesse an der historischen Erforschung der Rechenmeister in der Suche nach Einsichten in die Entwicklung mathematischer Kreativität und Erkenntnis, deren Vermittlung heute mehr denn je für den wettbewerbsfähigen Einsatz der nun allgegenwärtigen Rechentechnik erforderlich sei. Ries war der bekannteste, aber nicht der einzige Rechenmeister seiner Zeit. Auf dem wissenschaftlichen Kolloquium befassten sich Wissenschaftler aus dem In- und Ausland mit vielen von ihnen. Alle 27 Vorträge wurden in einem Tagungsband zusammengefasst.

Adam Ries wurde 1492 im fränkischen Staffelstein geboren und starb 1559 in Annaberg-Buchholz. Seine wichtigsten Erkenntnisse hat er in drei Büchern in lateinischer Sprache niedergeschrieben. Darüber hinaus verfasste er für mehrere Städte sogenannte „Brotordnungen“. Darin wurde festgelegt, welche Mengen der Zutaten für den verlangten Preis im Gebäck sein müssen.

Mario Steinebach
24.04.2017

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