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Mit Hilfe neuer Medien zu mehr Demokratie?

Prof. Babatunde Opeibi aus Nigeria forscht als Alexander-von-Humboldt-Stipendiat an der Professur Englische Sprachwissenschaften über die Rolle neuer Medien in der Politik

  • Neben Prof. Babatunde Opeibi (r.) aus Nigeria forscht auch Samuel Ngwa Atechi aus Kamerun (l.) an der Professur Englische Sprachwissenschaften von Prof. Dr. Josef Schmied. Foto: privat

Die Professur Englische Sprachwissenschaften hat seit März 2014 internationale Unterstützung aus Nigeria. Prof. Babatunde Opeibi von der Universität Lagos ist Alexander-von-Humboldt-Stipendiat und wird für zwölf Monate an der TU Chemnitz zum Einsatz neuer Medien in der Politik forschen.

Bereits in Lagos beschäftigte sich Prof. Opeibi mit politischer Kommunikation und der Rolle von Sprache im Wahlkampf in Nigeria. Während des Forschungsaufenthaltes an der TU Chemnitz befasst er sich mit dem Zusammenhang zwischen der Anteilnahme der Bürger und der Nutzung neuer Medien. Außerdem beschäftigt er sich mit Gemeinsamkeiten und Unterschieden der politischen Kommunikation in westlichen Demokratien und Nigeria. "Primär haben Politiker natürlich das Ziel, gewählt zu werden. Das ist in jedem Land ähnlich. Der Einsatz der Sprache von Politikern, um Menschen zu überzeugen, und die genutzten Medien unterscheiden sich aber. In Nigeria spielen neue Medien im Moment noch keine besonders große Rolle, ganz anders als in Deutschland", sagt Opeibi und fügt hinzu: "Hier an der TU Chemnitz habe ich einen besseren Zugriff auf aktuelle Journale, Studien und E-Books, was meiner Forschung sehr zugute kommt. Nigeria kann viel von westlichen Demokratien und den Einsatz neuer Medien in der Politik lernen."

Prof. Opeibi ist schon viel in der Welt herumgekommen, Amerika, Kanada, Katar; die Vereinigten Arabischen Emirate oder Großbritannien, wo er drei Monate an der University of Westminster in London forschte, zählten unter anderem zu seinen Stationen. "Da meine Familie und ich es gewohnt sind, viel unterwegs zu sein, leben wir uns immer schnell ein und das deutsche Essen schmeckt auch", sagt Opeibi. Zu Hause wird auch typisch nigerianisch gekocht, trotzdem vermisst die Familie Gari, einen Fladen aus Maniokpulver und Wasser. Bevor Prof. Opeibi nach Chemnitz kam, hat er in einem viermonatigen Sprachkurs in Dresden Deutsch gelernt. "Mein erster Satz auf Deutsch war `Wie geht`s?´. Mittlerweile habe ich viel dazugelernt. Die Zeit in Dresden war sehr schön, wir fühlen uns aber auch in Chemnitz sehr wohl und haben schon viele neue Freunde kennengelernt", so Opeibi.

Der gebürtige Nigerianer ist nicht der einzige internationale Forscher an der Professur von Prof. Dr. Josef Schmied. Einer seiner Kollegen kommt von der Universität Yaoundé in Kamerun, die drei Doktoranden an der Professur stammen aus Ghana, Nigeria und aus Tansania. "Prof. Schmied ist sehr weltoffen und ich bin ihm und der TU Chemnitz wirklich sehr dankbar, hier forschen zu dürfen. Wir haben hier hervorragende Voraussetzungen und von dem interkulturellen Austausch profitieren wir alle", so Opeibi.

Nach dem Ablauf des Forschungsjahres wird Prof. Opeibi zwar wieder nach Lagos zurückkehren und seine Erfahrungen an Kollegen, Studenten und die Allgemeinheit weitergeben, das Alexander-von-Humboldt-Stipendium beinhaltet aber nach zwei Jahren an der Heimatuniversität einen weiteren Aufenthalt von sechs Monaten an der Gastuniversität. "Ich würde mich freuen, die TU Chemnitz ein weiteres Mal besuchen zu dürfen", so Opeibi.

(Autorin: Damaris Diener)

Katharina Thehos
10.04.2014

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