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Sicherheitspolitische Entwicklungen im Blick

TU-Absolvent Jakob Kullik forscht im Bereich Sicherheitspolitik und arbeitet derzeit an seiner Dissertation an der Professur Internationale Politik der TU Chemnitz

Ob Cybersicherheit oder Rohstoffversorgungssicherheit – das Thema Sicherheitspolitik begleitet Jakob Kullik schon seit Beginn seiner akademischen Laufbahn. Mehrere Auszeichnungen, Stipendien und Praktika untermauern sein großes Interesse an diesem Themengebiet und sind zugleich der Indikator für Kulliks persönliches Engagement. Im sächsischen Werdau geboren, aufgewachsen und die Schulbildung genossen, zog es den inzwischen 27-Jährigen anschließend in eine Großstadt. An der TU Chemnitz schrieb er sich im Oktober 2007 für Europastudien ein und meisterte sein Bachelorstudium mit Bravour. Der Schwerpunkt des Studiums liegt auf Fragestellungen der europäischen Integration und zielt auf kultur-, sozial- oder wirtschaftswissenschaftliche Spezialisierungen ab. „Ich hatte stets freie Entfaltungsmöglichkeiten und konnte meinen favorisierten Schwerpunkten während des Studiums nachgehen, ohne dabei den gemeinsamen Europabezug aus den Augen zu verlieren“, erzählt Kullik und ergänzt: „Mein Interesse für Osteuropa und insbesondere deutsch-russische Beziehungen harmonierten vollkommen mit der dezidierten Ost-/Mitteleuropa-Ausrichtung des Europastudiengangs. Zugleich lehrten uns unsere Dozenten und Professoren einen breiten interdisziplinären Ansatz. Dieses Grundlagenwissen steckt viele Bereiche ab und ermöglicht den Studierenden im Bachelor die Orientierung, in welche Richtung es später gehen soll. Das Tiefenwissen in einem bestimmten Bereich wird dann anschließend im Masterstudium erworben.“ Dass ein Masterstudium folgen sollte, stand somit außer Frage und Kullik schrieb sich für den Studiengang „Politik in Europa“ ein. „Ich bin in Chemnitz geblieben, da ich das exzellente Betreuungsverhältnis schätze. Dass die Uni eher kompakt ist und man kurze Wege hat, steigert die Effizienz ungemein“, so Kullik. Hinzu kam, dass er seit seinem vierten Bachelor-Semester als studentische und später auch als wissenschaftliche Hilfskraft an der Professur Internationale Politik bei Prof. Dr. Beate Neuss arbeitete. Das angenehme Arbeitsumfeld und die vielfältigen neuen Aufgaben waren ein weiterer großer Pluspunkt für den Verbleib in Chemnitz.

Die Kooperation der TU Chemnitz mit zahlreichen Partneruniversitäten ermöglichte es ihm außerdem, ein Auslandssemester an der Polytechnischen Universität Tomsk in Russland zu verbringen und seine Russischkenntnisse zu verbessern. Zugleich nutzte er die Gelegenheit und vertiefte seine Kenntnisse in den Disziplinen internationale Beziehungen, Geschichte und Philosophie. Seit 2009 ist der Politikwissenschaftler auch Mitglied im Verein „dialog e.V. – Vereinigung deutscher und russischer Ökonomen“ und setzt sich dabei für den vertieften Austausch zwischen Deutschland und Russland auf zivilgesellschaftlicher und wissenschaftlicher Ebene ein. Als Ressortleiter für Wissenschaftskontakte im Vorstand stärkt er die wirtschaftliche und wissenschaftliche Expertise des Vereins und kann zugleich seinen persönlichen Interessen im Bereich politische Verflechtungen deutsch-russischer Beziehungen nachgehen.

Mit der Anfertigung seiner Masterarbeit verfolgte Kullik das Thema Sicherheitspolitik weiter und setzte sich dabei sowohl mit der politischen als auch der rechtlichen Komponente der Cybersicherheitspolitik in Deutschland auseinander. Nachdem das Bundesinnenministerium im Februar 2011 seine erste Cybersicherheitsstrategie verabschiedete, war das Thema seiner Masterarbeit mit dem Titel „Vernetzte (Un-)Sicherheit? Eine politisch-rechtliche Analyse der deutschen Cybersicherheitspolitik“ aktueller denn je. Die Praxisnähe und den Bezug zu aktuellen Themen in Politik und Wirtschaft wusste Kullik während seiner Studienzeit sehr zu schätzen: „Ich empfinde mein Studium insbesondere dahingehend als zukunftsweisend, als dass es Themen behandelt, die für unsere Gesellschaft gegenwärtig von zentraler Relevanz sind. Sowohl die Europastudien als auch die Politikwissenschaften sind interdisziplinär aufgestellt und es werden stets Fächergrenzen überschritten, um einen ganzheitlichen Blick für aktuelle Problemstellungen zu erhalten. Zugleich werden die Studierenden darauf vorbereitet, sich in neue Themenkomplexe schnell einzuarbeiten und mit Problementwicklungen in verantwortungsvollen Entscheidungspositionen umzugehen.“

Seit Dezember 2013 promoviert Kullik an der Professur Internationale Politik der TU Chemnitz und setzt sich mit dem Thema Versorgungssicherheit der deutschen und europäischen Wirtschaft mit kritischen Hightech-Rohstoffen wie Seltenen Erden, Germanium oder Indium auseinander. Wichtige Einblicke in die Funktionsweise von metallischen Rohstoffmärkten erhält er am Helmholtz-Institut Freiberg für Ressourcentechnologie, wo er seit letztem Jahr als Gastwissenschaftler und wissenschaftliche Hilfskraft tätig ist.

Konkrete Zukunftspläne hat er noch nicht, doch sein langfristiger Plan ist die Arbeit im Querschnittsbereich Sicherheits- und Europapolitik. „Als Absolvent der Europastudien und Politikwissenschaften ist man sowohl in Wissenschaft als auch Wirtschaft gut aufgehoben. Man ist breit aufgestellt und kann in verschiedenen Bereichen wie Beratung, Stiftungen oder politischen Institutionen arbeiten“, erklärt der Promovend zuversichtlich.

(Autorin: Katharina Preuß)

Mario Steinebach
03.07.2015

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