Adventskalender der TU Chemnitz 2006

Nollaig Shona!

... das heißt soviel wie "Frohe Weihnachten" auf irisch. Nachdem ich als langjähriger TU-Wichtel nun seit einiger Zeit in Dublin lebe, war bei der Planung des diesjährigen TU-Adventskalenders von Anfang an klar: Es wird eine Seite zum Thema "Weihnachten in Irland" geben.

Weihnachtsbaum neben dem General Post Office in Dublin

Die Adventszeit in Dublin unterscheidet sich durchaus ein wenig von der in Deutschland. Weihnachtsgebäck und -dekoration werden zwar genauso zeitig im Jahr überall verkauft, doch hier findet man nirgends Pyramiden oder Nussknacker. Immerhin habe ich schon in zwei oder drei Fenstern einen richtigen Schwibbogen gesehen, aber sonst überwiegt doch deutlich die amerikanisch-bunte Dekoration. Besonders die Farben der Beleuchtung sind für uns etwas gewöhnungsbedürftig - von neonpink über grellblau und violett bis hin zu grün und türkis reicht die Spannbreite der Weihnachtsbaumbeleuchtung.

Weihnachtsmannkapelle in einem Dubliner Einkaufszentrum Weihnachtsbaum mit blauer Beleuchtung und violetten Kugeln Menschenmassen beim Einkaufen in der weihnachtlich beleuchteten Grafton Street

Santa's Grotto im Dubliner Jervis Centre
Die Einkaufsstraßen und -zentren sind dabei am üppigsten geschmückt. Zusätzlich gibt es in Irland in jedem Shopping Centre und Kaufhaus, das etwas auf sich hält, eine "Grotte" des Weihnachtsmanns - "Santa's Grotto". Das ist meist ein mehr oder weniger großer Aufbau aus Pappe und Pappmache, in dem ein verkleideter Santa Claus sitzt. Kinder können dann (gegen Eintritt!) für eine Weile den Weihnachtsmann besuchen und bekommen ein kleines Geschenk. Außerdem werden Fotos von den Kleinen mit Santa Claus gemacht, die den Eltern dann zum Kauf angeboten werden. Trotz der recht hohen Preise sind diese Grotten sehr beliebt und die Schlangen von wartenden Eltern und Kindern besonders am Wochenende sehr lang.

Einen richtigen großen Weihnachtsmarkt, der die ganze Adventszeit über geöffnet hat, gibt es in Dublin leider nicht. Es gibt in einzelnen Stadtteilen kleinere Märkte, die mal an ein oder zwei Wochenenden geöffnet haben, jedoch meist nicht länger. Dieses Jahr erstmalig findet im Finanzzentrum ein "traditioneller Christkindel-Markt" statt. Dort kann man - neben einer deutschen Bratwurst im Hotdog-Brötchen für 5 EUR - vielerlei schöne irische und internationale Produkte und Kunsthandwerksartikel kaufen. Die heimelige Atmosphäre eines erzgebirgischen Weihnachtsmarktes kommt dort aber leider nicht auf.

"Christkindel Market" im Dubliner Finanzzentrum

Christmas Cracker
Nicht wegzudenken von einem irischen Weihnachtsfest sind die sogenannten Christmas Cracker. Die bunt glitzernden Knallbonbons wurden Mitte des 19. Jahrhunderts erfunden und enthalten jeweils ein mehr oder weniger sinnvolles "Geschenk" (meist ein kleiner Plastikartikel), einen Papierhut, einen Zettel mit einem Witz oder einem Spruch und ähnliche Dinge. Die Christmas Cracker gibt es in einfachen Ausführungen meist in 12er-Packs zu 10 EUR in jedem Warenhaus und Supermarkt, doch es gibt auch teurere "Luxus-Ausführungen" mit etwas anspruchsvollerem Inhalt.

Die Weihnachtsfeier im Familienkreis mit Bescherung findet wie in England nicht schon Heiligabend, sondern am 25. Dezember statt. Ein häufiges Weihnachtsessen ist der Truthahn, der jedoch erst in den letzten Jahrzehnten beliebt wurde. Früher wurde zu Weihnachten in irischen Familien eher Rindfleisch gegessen. Eine beliebte Süßspeise ist der Christmas Pudding - mit vielen Trockenfrüchten, Nüssen und Alkohol.

Ein Tipp: Probieren Sie nach einem Winterspaziergang doch einmal die irische Grog-Variante - mit Whiskey statt Rum. Geben Sie einen ordentlichen Schuss irischen Whiskey in ein Glas und füllen Sie mit heißem Wasser auf. Dazu kommen noch Zucker nach Geschmack, eine Scheibe Zitrone und ein paar Nelken ins Glas. Prost!

weihnachtliches Treiben am Fuß von Dublins Wahrzeichen "The Spire"
"Baile Atha Cliath" ist der irische Name von Dublin

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Das Weihnachtswort des Tages, erklärt von der Sprachberatung der TU Chemnitz