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Adventskalender der TU Chemnitz 2004

Das Suppenmuseum in Neudorf


Banner des Suppenmuseums

Laut einer Sage lebte in den Wäldern von Neudorf ein Einsiedler namens "Katzn Hans". Eines Tages hatte er es satt, sich ständig von Beeren, Pilzen und Wurzeln zu ernähren und er machte sich auf den Weg nach Neudorf, um sich eine Scheibe Brot zu erbetteln. Die armen Leute in Neudorf hatten allerdings selbst kein Brot und so wurde ihm in jedem Haus ein Teller Suppe angeboten. Die Auswahl war groß, so gab es z. B. Mehl- und Milchsuppen, Schrot- und Kartoffelsuppen, Brot- und Semmelsuppen, Kräuter-, Nessel-, Kümmel-, Pflaumen- und Pilzsuppen. Auf dem Heimweg schleppte er sich mit vollem Bauch den Berg hinauf und rief: "Neudorf - du bist ein Suppendorf!". Er soll nie wieder einen Fuß nach Neudorf gesetzt haben, da er die Nase voll hatte von all diesen Suppen.

Fleischbrühe zu jeder Tageszeit

Die Neudorfer werden heute noch "de Suppenländer" genannt und sie werden diesem Ruf gerecht. So wird im Ort die Suppenkochkunst gepflegt. Einmal jährlich wird zum Herbst- und Waldfest die beste Suppenköchin bzw. der beste Suppenkoch mit dem Titel "Suppenkönigin" bzw. "Suppenkönig" geehrt. Dieser Wettbewerb wurde 1992 das erste Mal durchgeführt und seit 1995 regelmäßig Anfang September. In dieser Zeit gab es nicht einen Suppenkönig, das Rennen machten bisher nur die Damen. Wo bleibt nun Ihr Einsatz, meine Herren? Sicher gibt es auch unter Ihnen tolle Köche mit geheimen Rezepten, die nur darauf warten, veröffentlicht zu werden. Teilnehmen darf jeder, auf dem Festplatz abzugeben ist ein Liter einer Suppe, die dann von einer sechsköpfigen Jury nach verschiedenen Kriterien bewertet wird. Die Jury setzt sich aus 3 Fachleuten und 3 Verkostern aus dem Publikum zusammen. Die Erstplatzierten erhalten u. a. Pokale und Urkunden. Der Teilnehmerrekord lag im Jahr 2001 bei 27 Suppen.

gestickter Spruch Regal mit Kochgeräten

Die Idee, ein Suppenmuseum zu gründen, kam Herrn Roscher (Leiter des Fremdenverkehrsamtes) und so wurde mit viel Initiative und unter Mithilfe vieler Bürger das Suppenmuseum am 13.10.1998 eröffnet. Inzwischen kommen im Jahr ca. 3000-4000 Gäste, die sich mit der Geschichte der Suppe vertraut machen wollen. Das Museum befindet sich im Nebengebäude des "Kaiserhofes" und gibt Aufschluss über die uralte Tradition der Suppe. So z. B. darüber, wie man vom Kochen in Erdlöchern bzw. später in Lederbeuteln vor ca. 6000 Jahren nach Erfindung der Töpferei zum Kochen in Tontöpfen überging.

altertümlicher Herd

Na, neugierig geworden? Dann schauen Sie doch mal vorbei, es lohnt sich! Gegen ein geringes Entgelt von 1 EUR (Kinder und Inhaber der Erzgebirgscard haben freien Eintritt) können Sie mehr erfahren über Suppe & Co.! Wollen Sie sich über Lage, Öffnungszeiten und einiges mehr informieren, dann schauen Sie auf der Homepage des Suppenmuseums vorbei.

Schrank mit Suppenterrinen

Viel Spaß dabei und einen interessanten Besuch in Neudorf wünscht Ihnen Silvia Stahlberg.




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© Text und Fotos: S. Stahlberg
Marion Riedel, Die TU-Wichtel

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