Christuskirche Reichenhain


Christuskirche Reichenhain Reichenhain liegt im Süden von Chemnitz, zwischen dem Zwönitztal und der alten Fernstraße nach Böhmen - der heutigen B 174. Für den gelegentlichen Besucher zu versteckt, und selbst den Studenten, die wenige Hundert Meter weiter im Universitätsteil Erfenschlag ihre Vorlesungen hören, kaum bekannt, befindet sich an an der Gornauer Straße an der Einmündung des Richterweges die Christuskirche Reichenhain.

Der kleine Ortsteil blickt auf eine lange Geschichte zurück. Seine Kirche wurde 1346 - vor mehr als 650 Jahren - gegründet. Der Name "Reichenhain" deutet zwar - so die fränkische Ableitung - auf ein fruchtbares "Heim", doch die, die dort rodeten und siedelten, gehörten dennoch zu den Armen vor der Stadt.


Reichenhainer Kirche

Mit der Einführung der Reformation wurde Reichenhain 1539 evangelisch - mit dem Jahr 1545 beginnen die - erhaltenen - Einträge ins Kirchenbuch über Taufen, Trauungen, Begräbnisse. Im 30-jährigen Krieg wurde auch Reichenhain zum großen Teil verwüstet. Eine Eintragung vermeldet: "... nur noch 2 Güther sind bewohnet, so sehr hat die Pest aufgeräumt" - die Pfarrstelle war 3 Jahre lang "unbesetzt".

1650 erwirbt die Gemeinde eine wertvolle Altarbibel - auch sie gehört heute zu den Schätzen der Kirche.

Im Jahre 1780 wird an Stelle des bisherigen Altars der Kanzelaltar errichtet. 200 Jahre später befreit man ihn von drei Farbschichten, restauriert ihn kunstvoll und belegt ihn mit Blattgold - finanziert durch viele Spenden hiesiger - und ehemaliger - Gemeindeglieder. (Auf deutsch: Das Blattgold wurde von "Ehemaligen aus dem Westen" gestiftet.)

In den Jahren 1964/65 wurde an der Stelle des im Kriege zerstörten Hauses ein neues Pfarrhaus errichtet. Das war der erste Pfarrhausbau in Sachsen nach 1945.

Am 1. Weihnachtsfeiertag gestaltet der Chor mit Posaunen, Flöten und Sprechertexten um 7.00 Uhr eine Christmette, die - meditativ - dem Geheimnis der Menschwerdung Gottes nachsinnen.


Karl-Heinz Kleve, Ralph Sontag